Zusammenfassung
Der Beitrag erörtert die Fragestellung, welches Wissen und welche Kompetenzen junge Menschen benötigen, um Politik in Europa und die Handlungsmöglichkeiten der EU angesichts aktueller Krisen und epochaler Herausforderungen verstehen und mitgestalten zu können. Zunächst werden einige Grundannahmen der Orientierung an Bildungsstandards infrage gestellt, da sie weder dem kontroversen Bildungsgehalt des Problemfeldes noch der Handlungsebene politischer Praxis hinreichend gerecht werden. In einem zweiten Schritt werden Eckpunkte für eine fachdidaktisch-kategoriale Erschließung des Demokratiedefizits und der Demokratieentwicklung in Europa skizziert. Diese bieten den Ausgangspunkt, um schließlich nach den Möglichkeiten und Grenzen europapolitischer Bildungsforschung zur Qualifizierung mündiger, handlungsfähiger Menschen in Europa zu fragen und Perspektiven für die Analyse von Lernprozessen einer Active Citizenship Education zu erschließen.
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Eis, A. (2015). Europapolitische Kompetenzentwicklung zwischen Standardisierung und emanzipatorischer Demokratiebildung. In: Oberle, M. (eds) Die Europäische Union erfolgreich vermitteln. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06817-2_10
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