Abstract
Engagement ist entgegen weitverbreiteter veröffentlichter Annahmen nicht erodiert und keine ritualisierte Erinnerung an eine retrospektiv geschönte Vergangenheit, sondern hat eine Schlüsselfunktion in der verbandlichen Wohlfahrtspflege als politische Legitimation, sozialkulturelle Grundlage und betriebswirtschaftliche Ressource. Im Beitrag werden der Bedeutungswandel und -zuwachs von Engagement in der verbandlichen Wohlfahrtspflege, die damit einhergehenden Dissonanzen und Dilemmata sowie die daraus erwachsenden Managementaufgaben herausgearbeitet. Dazu werden ausgewählte Befunde aus der empirischen Studie » Engagementpotenziale der Freien Wohlfahrtspflege « (Backhaus- Maul et al. 2014) präsentiert, die die Institution der Freien Wohlfahrtspflege analytisch anhand des Dritte-Sektor-Konzeptes und des Begriffs der intermediären Organisation untersucht. Die Befunde verdeutlichen anhand empirisch gesättigter Organisationstypen, dass sich Engagement und Engagementförderung in den Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege überaus heterogen darstellen. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, welche Formen des Managements beziehungsweise der Steuerung und Koordination sinnvoll und zweckmäßig sind.
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Backhaus-Maul, H., Hörnlein, M. (2014). Vorstellungswelten und Steuerungsversuche- Engagement in der verbandlichen Wohlfahrtspflege. In: Zimmer, A., Simsa, R. (eds) Forschung zu Zivilgesellschaft, NPOs und Engagement. Bürgergesellschaft und Demokratie, vol 46. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-06177-7_6
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