Zusammenfassung
Gender gilt heute als bedeutsame Analysekategorie in der Kommunikationswissenschaft. Der Beitrag diskutiert qualitative Verfahren, mit denen Wirkung und Macht der Kategorie Geschlecht, die Stellung und Situation von Frauen in verschiedenen Bereichen von Medien sowie mediale Repräsentationen von Geschlecht erfasst werden können. Dabei werden auch die Herausforderungen deutlich, denen sich Forscher und Forscherinnen stellen müssen, um die Subtexte hinter scheinbaren Normalisierungen in den Blick zu nehmen und die vielfältigen Einschreibungen und Konstruktionen von Geschlecht in Medien- und Kommunikationsprozessen analysierbar zu machen.
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Drüeke, R. (2014). Gender und Medien als Gegenstand qualitativer Forschung in der Kommunikationswissenschaft. In: Averbeck-Lietz, S., Meyen, M. (eds) Handbuch nicht standardisierte Methoden in der Kommunikationswissenschaft. Springer NachschlageWissen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05723-7_40-1
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