Zusammenfassung
Seit Ende der 1980er Jahre setzte sich ein multicultural turn in der EZ durch. Auch wenn grundsätzliche Unterschiede in den Positionen der diversen, in dieser Debatte involvierten Akteure und Autoren bestehen, stellt das vom liberalen Multukulturalismus geprägten Verständnis von Kultur und kultureller Identität eine Art gemeinsamer Nenner in diesem Feld dar. Demzufolge ist die Aufrechterhaltung der existierenden kulturellen Vielfalt eine Voraussetzung für die Herausbildung einer intakten individuellen Identität, ohne die die Entfaltung der individuellen Autonomie nicht denkbar ist. Unter den vielen Kritiken, die den liberal-multikulturellen EZ-Programmen indessen gelten, hebt der Eintrag drei Anstöße vor: i) Sie basieren in der Regel auf einem statischen – und nicht mehr zeitgemäßen – Kulturbegriff; ii) Sie ignorieren die Verflechtungen zwischen Macht und Kultur; iii) Die Spannung zwischen kulturellen Differenzen und sozialen Ungleichheiten werden dabei nicht berücksichtigt.
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Literatur
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Costa, S. (2016). Fallstudie: Multikulturalismus und Entwicklung. In: Fischer, K., Hauck, G., Boatcă, M. (eds) Handbuch Entwicklungsforschung. Springer NachschlageWissen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04790-0_35
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