Zusammenfassung
Die am 1.1.1999 in Kraft getretene Insolvenzordnung ermöglicht zahlungsunfähigen Personen, ihre Schulden dauerhaft loszuwerden, vgl. § 1 S. 2 InsO. Ungeachtet der für eine solche (Rest)Schuldbefreiung im Einzelnen ins Felde zu führenden rechtspolitischen, rechtssystematischen und verfassungsrechtlichen Gründe handelte es sich letztendlich um die Reaktion des Gesetzgebers auf einen unhaltbar gewordenen Zustand in der Gesellschaft: die Überschuldung weiter Kreise der deutschen Bevölkerung. Zum Stichtag 1.10.2013 waren in Deutschland rd. 6,58 Mio. Personen (über 18 Jahre) als überschuldet einzustufen, was einer Schuldnerquote von 9,81 % entspricht. 3,33 Mio.
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Hergenröder, C. (2015). (Un-)Wirtschaftliches Haushalten im Angesicht der Statistik – Rechtstatsachen aus der Praxis der Insolvenzgerichte. In: "Gesellschaftliche Abhängigkeiten und so, F. (eds) (Un)wirtschaftliche Haushaltsführung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04701-6_5
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