Zusammenfassung
Was kann soziologisch von Interesse sein am Zusammenhang von Körper und Spiel? Vorgeschlagen werden drei Blickwinkel: Erstens soll differenzierungstheoretisch die Beziehung zwischen Spiel und Nicht-Spiel und in der Folge zwischen der Körperlichkeit eines Spielgeschehens und dem Geschehen in der Umwelt des Spiels beleuchtet werden. Zweitens wird ‚Spiel‘ als ein heuristisches Konzept vorgestellt, mit dem sich die dynamische Struktur der ko-konstitutiven Bildung sozialer Ordnungen und ihrer verkörperten Träger verständlich machen lässt. Schließlich wird drittens in methodologischer Perspektive ausgelotet, inwiefern sich das Spiel mit habitualisierten Bewegungen, Gesten und Haltungen als eine Methode der qualitativen Sozialforschung eignet, mit der sich die ‚schweigsamen‘ Dimensionen des Sozialen (Stefan Hirschauer) und somit ein den menschlichen Tätigkeiten implizites Praxiswissen ‚zur Sprache‘ bringen lassen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Adamowsky, Natascha (2000). Spielfiguren in virtuellen Welten. Frankfurt a. M./New York: Campus.
Alkemeyer, Thomas/Schmidt, Robert (2003): Habitus und Selbst. Zur Irritation der körperlichen Hexis in der populären Kultur. In: Thomas Alkemeyer et al. (Hrsg.), Aufs Spiel gesetzte Körper. Aufführungen des Sozialen in Sport und populärer Kultur (S. 77 – 102). Konstanz: Universitätsverlag.
Alkemeyer, Thomas/Michaeler, Matthias (2013): Die Ausformung mitspielfähiger ‚Vollzugskörper‘. Praxistheoretisch-empirische Überlegungen am Beispiel des Volleyballspiels. Sport und Gesellschaft – Sport and Society 3, 213 – 239.
Bette, Karl-Heinrich (2004): X-treme. Zur Soziologie des Abenteuer- und Risikosports. Bielefeld: transcript.
Boschert, Bernhard (2001). Körper – Spiel – Gesellschaft. In: Franz Bockrath/Elk Franke (Hrsg.), Vom sinnlichen Eindruck zum symbolischen Ausdruck im Sport (S. 123 – 138). Hamburg: Czwalina.
Bourdieu, Pierre (1987). Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Caillois, Roger (1982). Die Spiele und die Menschen. Maske und Rausch. Frankfurt a. M. et al.: Ullstein.
Elias, Norbert (1996). Was ist Soziologie? Weinheim und München: Juventa.
Ferrin, Nino (2013). Selbstkultur und mediale Körper. Zur Pädagogik und Anthropologie neuer Medienpraxen. Bielefeld: transcript.
Früchtl, Josef (2013). Spiele der Moderne. Ein philosophischer Überblick. In: Andreas Gelhard et al. (Hrsg.), Techniken der Subjektivierung (S. 79 – 92). München: Wilhelm Fink.
Gebauer, Gunter/Alkemeyer, Thomas/Boschert, Bernhard/Flick, Uwe/Schmidt, Robert (2004). Treue zum Stil. Die aufgeführte Gesellschaft. Bielefeld: transcript.
Gebauer, Gunter/Wulf, Christoph (1998). Spiel – Ritual – Geste. Mimetisches Handeln in der sozialen Welt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Goffman, Erving (1980). Rahmen-Analyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Huizinga, Johan (1938/2001). Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel. Reinbek bei Hamburg18: Rowohlt.
Krämer, Sybille (2005). Die Welt – ein Spiel? Über die Spielbewegung als Umkehrbarkeit. http://userpage.fu-berlin.de/~sybkram/media/downloads/Die_Welt_-_ein_Spiel.pdf.
Meuser, Michael (2005). Strukturübungen. Risikohandeln und die Aneignung eines männlichen Geschlechtshabitus. In: Karin Flaake/Vera King (Hrsg.), Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Frankfurt a. M./New York, 309 – 324.
Nitsch, Wolfgang/Scheller, Ingo (2003). Forschendes Lernen mit Mitteln des szenischen Spiels als aktivierende Sozial- und Bildungsforschung. In: Barbara Friebertshäuser/Annedore Prengel (Hrsg.), Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Studienausgabe (S. 704 – 710). Weinheim und München: Juventa.
Schmidt, Robert (2012). Soziologie der Praktiken. Konzeptionelle Studien und empirische Analysen. Berlin: Suhrkamp.
Schweer, Sebastian (2014). Skateboarding. Zwischen urbaner Rebellion und neoliberalem Selbstentwurf. Bielefeld: transcript.
Stern, Martin (2010): Stil-Kulturen. Performative Konstellationen von Technik, Spiel und Risiko in neuen Sportpraktiken. Bielefeld: transcript.
Strätling, Regine (2012). Einleitung. In: Dies. (Hrsg.), Spielformen des Selbst. Das Spiel zwischen Subjektivität, Kunst und Alltagspraxis (S. 9 – 21). Bielefeld: transcript.
Turner, Victor (1982). From Ritual to Theatre. The Human Seriousness of Play. New York: Performing Arts Journal Publications.
Wacquant, Loïc (2003). Leben für den Ring. Boxen im amerikanischen Ghetto. Konstanz: Universitätsverlag.
Woltersdorff, Volker (2012). „Let’s Play Master and Servant“. Spielformen des paradoxen Selbst in sadomasochistischen Subkulturen. In: Regine Strätling (Hrsg.), Spielformen des Selbst. Das Spiel zwischen Subjektivität, Kunst und Alltagspraxis (S. 289 – 301). Bielefeld: transcript.
Wulf, Christoph (2005). Spiel. Mimesis und Imagination, Gesellschaft und Performativität. In: Johannes Bilstein et al. (Hrsg.), Anthropologie und Pädagogik des Spiels (S. 15 – 22). Weinheim: Beltz.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Alkemeyer, T. (2017). Spiel. In: Gugutzer, R., Klein, G., Meuser, M. (eds) Handbuch Körpersoziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04138-0_21
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-04138-0_21
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-04137-3
Online ISBN: 978-3-658-04138-0
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)