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Systemtheorie und Kybernetik als Grundlagen der Modellierung und des Controllings von Komplexität

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Komplexitätsmanagement in Unternehmen

Zusammenfassung

Die allgemeine Systemtheorie und die Kybernetik haben als Strukturwissenschaften beide dazu beigetragen, den wissenschaftlichen Blick auf die Relationen zwischen Systemen und Systembestandteilen zu richten und dabei von der Art des betrachteten Gegenstands zu abstrahieren. Dadurch konnte fachübergreifendes Wissen über das Verhalten von Systemen bzgl. ihrer Modellierbarkeit, ihrer Vorhersagbarkeit und ihrer Steuerbarkeit gesammelt werden, und der Weg zur modernen Komplexitätstheorie wurde geebnet. Diese umfasst insbesondere verschiedene Arten der Modellierung komplexer Systeme, wie z. B. spieltheoretische Simulationen, nicht-lineare Modelle, Bayes’sche Netzwerke. Die Beherrschbarkeit komplizierter und komplexer Systeme hängt wesentlich von der Qualität solcher Modelle ab, denn das Verhalten der Systeme im Modell bestimmt auch die Wahl der richtigen Intervention in das real zu steuernde System.

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Notes

  1. 1.

    Man muss hier auf eine Verwechslungsgefahr hinweisen. Der Begriff des offenen Systems im Sinne der Systemtheorie schließt nicht aus, dass es Rückkopplungen innerhalb des Systems gibt. Diese sind aber gerade charakteristisch für die Systeme geschlossener Steuerung im Controlling, im Gegensatz zu den Systemen offener Steuerung ohne Rückkopplungsmechanismen. Auf der anderen Seite sind die vom Controlling betrachteten Systeme auch meistens offene System im Sinne der Systemtheorie, denn sie unterliegen Störeinflüssen seitens der und damit einem Austausch mit der Umgebung.

  2. 2.

    Nach den entsprechenden vom Denker Augustinus von Hippo bzw. aus dem Manichäismus stammenden Ideen

  3. 3.

    Der Spieler verliert bei einem solchen Wettsystem natürlich langfristig und kann bestenfalls seinen Schaden minimieren, aber dieser mangelnde Realismus beeinträchtigt die vorgestellten Ideen rationaler Schätzungen von Wahrscheinlichkeiten in keiner Weise.

  4. 4.

    Dies gilt für z. B. randomisierte klinische Studien, bei denen allerdings darauf hinzuweisen ist, dass die Vergabe von Medikamenten keine ideale Intervention darstellt. Diese würde die Einnahme eines potenziell wirksamen Medikaments direkt bewirken, ohne sonstige Änderungen am „System“ Testpatient herbeizuführen. Deswegen müssen Wirkungspfade, die den Einfluss des getesteten Wirkstoffes selbst umgehen, mathematisch herausgefiltert werden, so z. B. der Placeboeffekt eben durch Vergabe eines Placebos an eine zweite Testgruppe.

  5. 5.

    Da das menschliche Denken generell Schwierigkeiten im Umgang mit komplexen Systemen hat (wenn diese beispielsweise nicht-lineares Verhalten oder verzögerte Wirkungen auf Eingriffe zeigen), empfiehlt der Psychologe Dietrich Dörner Entscheidungsträgern im Unternehmern, auf interaktive Simulationen und Spiele zurückzugreifen, um die Intuition für komplexes Systemverhalten zu schärfen (siehe Dörner 1989).

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Schulz, C. (2014). Systemtheorie und Kybernetik als Grundlagen der Modellierung und des Controllings von Komplexität. In: Schoeneberg, KP. (eds) Komplexitätsmanagement in Unternehmen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-01284-7_4

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-01283-0

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