Zusammenfassung
Ein Axiom in der Ausbildung von Mathematiklehrerinnen und Mathematiklehrern besagt, dass zur kompetenten Ausübung des ins Auge gefassten Berufszieles eine gediegene Kenntnis des Faches, seiner Methoden und Inhalte notwendig ist. Dieser Grundsatz, unbestritten für das Lehramt an Gymnasien, gilt zwar auch für andere Schulstufen, ist dort aber schon nicht mehr so konturiert erkennbar: „Wie viel Mathematik muss es sein?“, ist beileibe nicht mehr einfach zu beantworten, zumindest dann nicht, wenn man nur widerstrebend bereit ist, berufsbiographisch geprägte Vorlieben als empirisches Faktum zu verstehen. Im Grunde ist die Frage auch falsch gestellt, sie müsste besser lauten: „Welcher Umgang mit Mathematik sollte es sein?“ An der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Luzern haben wir uns deshalb (aber auch aus der Not einer fehlenden universitären Fakultät) dem Motto verschrieben: Das Fach mit didaktischen Augen sehen, die Didaktik mit fachlichen. Daraus entstanden sind sogenannte ‚fachintegrative Module‘, in denen vom Schulstoff ausgegangen wird, lokal aber stets fachliche Tiefenbohrungen vorgenommen werden. Stärken und Schwächen dieses Modells sind nun, nach achtjähriger Erprobungsphase, einigermassen klar ersichtlich und werden in diesem Beitrag diskutiert.
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Literatur
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Hölzl, R. (2013). Mathematisches Fachwissen für angehende Lehrpersonen der Sekundarstufe I – in welchem Umfang erwerben, auf welche Art?. In: Allmendinger, H., Lengnink, K., Vohns, A., Wickel, G. (eds) Mathematik verständlich unterrichten. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00992-2_12
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