Zusammenfassung
In deutschen Krankenhäusern ist die Zunahme der sprachlichen und kulturellen Heterogenität schon seit langem nicht mehr von der Hand zu weisen. Kommunikationsbarrieren verhindern den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Migrationshintergrund zur Gesundheitsversorgung und beeinträchtigen die Qualität von Gesundheitsdienstleistungen. Der Beitrag beschreibt die Auswirkungen von Kommunikationsbarrieren im Gesundheitssektor und erläutert Vor- und Nachteile bisheriger Lösungen zur sprachlichen und kulturellen Vermittlung zwischen Patienten mit Migrationshintergrund und medizinischem Fachpersonal. Er stellt mit der professionellen Sprach- und Integrationsmittlung einen qualitativ hochwertigen Lösungsansatz zur Verbesserung der interkulturellen Kommunikation im Krankenhaus vor. Professionelle Sprach- und Integrationsmittler (SIM) unterstützen Fachkräfte im Gesundheitswesen durch fachspezifisches Dolmetschen, soziokulturelles Vermitteln und Assistenztätigkeiten. Der Beitrag geht auf das Tätigkeitsprofil, die Vermittlung, Finanzierung und Qualifizierung von SIM ein.
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Junge, F., Schwarze, A. (2013). Sprach- und Integrationsmittlung: Ein praxisbewährtes Instrument zum Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt (nicht nur) im Krankenhaus. In: Bouncken, R., Pfannstiel, M., Reuschl, A. (eds) Dienstleistungsmanagement im Krankenhaus I. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-00873-4_18
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