Zusammenfassung
Um Hämostasestörungen perioperativ sinnvoll behandeln zu können, muss die Art der Störung bekannt sein. Dies erfordert präoperativ häufig – insbesondere bei Verdacht auf hämorrhagische Diathesen – eine genaue Abklärung mit ausführlicher und gezielter Anamnese und entsprechenden Gerinnungs-Laboruntersuchungen. Ein spezialisiertes Gerinnungs-Labor mit der Möglichkeit der Einzelfaktorenbestimmung ist für die optimale Betreuung von Blutungspatienten notwendig, lange Transportwege der Proben sind zu vermeiden. Ist die Art der hämorrhagischen Diathese bekannt, können – neben unspezifischen blutstillenden Maßnahmen – perioperativ gezielt Faktorenkonzentrate unter adäquatem Monitoring substituiert werden. Beim Vorliegen thrombophiler Diathesen steht weniger die Abklärung der zugrunde liegenden Störung im Mittelpunkt, sondern die Frage, ob gerinnungshemmende Medikamente für den Eingriff pausiert werden können und evtl. überbrückt werden müssen.
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Kemkes-Matthes, B., Heidinger, K. (2014). Perioperative Behandlung bei Hämostasestörungen. In: Singbartl, G., Walther-Wenke, G. (eds) Transfusionspraxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55428-5_5
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