Zusammenfassung
Der Begriff Hypothyreose beschreibt eine Stoffwechselsituation, bei der die Schilddrüse nicht in der Lage ist, den Bedarf des Organismus an Schilddrüsenhormon zu decken. Hierbei unterscheidet man primäre Hypothyreosen, bei denen die Ursache der Schilddrüsenunterfunktion in der Schilddrüse selbst liegt, von sekundären bzw. zentralen Hypothyreosen, bei denen die Ursache der mangelnden Hormonsekretion in einer Störung der hypothalamo-hypophysären Regulation liegt. Angeborene Hypothyreosen bestehen bereits seit Geburt, während bei erworbenen Störungen die Schilddrüsenfunktion im Neugeborenenalter nachgewiesenermaßen normal war. Bei der transienten Hypothyreose normalisiert sich die Schilddrüsenfunktion spontan.
Die angeborene Hypothyreose ist mit einer weltweit in Industrienationen registrierten Prävalenz von 1 von 3000–4000 Neugeborene die häufigste angeborene Endokrinopathie. Die durch Jodmangel bedingte angeborene Hypothyreose erreicht in den Endemiegebieten der Entwicklungsländer Häufigkeiten von unter 1 von 50 Neugeborenen. Auch heute noch leben mehr als 100 Mio. Kinder mit einem Alter unter 10 Jahren in Regionen mit schwerem Jodmangel. Zentrale Hypothyreosen und transiente angeborene Hypothyreosen durch Jodkontamination sind mit einer Häufigkeit von 1 von 10.000 Neugeborene seltener. Angaben für die erworbene Hypothyreose im Kindesalter liegen nicht vor, jedoch ist die häufigste Ursache der erworbenen Hypothyreose die Autoimmunthyreoiditis.
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Grüters-Kieslich, A. (2014). Krankheiten der Schilddrüse. In: Hoffmann, G., Lentze, M., Spranger, J., Zepp, F. (eds) Pädiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41866-2_63
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