Zusammenfassung
Eine Präputialverklebung ist bei Neugeborenen und Säuglingen physiologisch. Sie löst sich in den ersten Lebensjahren spontan. Eine hochgradige Vorhautverengung, die sich durch eine Ballonbildung bei der Miktion darstellt, gilt als eigentliche primäre, angeborene Phimose. Bei Fortbestehen dieser Enge nach dem 3. Lebensjahr mit distaler enger Vorhaut spricht man von kongenitaler Phimose. Bei vorzeitiger Manipulation und gewaltsamer Dehnung der Vorhaut kann es zu Einrissen der Haut und einer daraus resultierenden sekundären Narbenphimose kommen.
Die Diagnose wird im entsprechenden Alter durch ein behutsames, vorsichtiges Überstreifen des Präputiums über die Glans gestellt. Gelingt dies nicht und zeigt sich ein rüsselförmiges, nicht zu öffnendes Vorhautstück, liegt eine Phimose vor. Lässt sich dagegen die Vorhaut leicht auseinanderdrängen, handelt es sich um eine physiologische Verklebung. Bei Miktionsstörungen, bei rezidivierenden entzündlichen Veränderungen im Sinne einer Balanitis und bei Vorliegen einer narbigen Phimose (Sekundärphimose) ist eine operative Zirkumzision indiziert.
Hierbei handelt es sich um eine Entzündung im Bereich der Glans und des Präputiums, meist im Rahmen einer bestehenden primären oder sekundären Phimose. Der distale Anteil des Penis ist hochrot geschwollen und schmerzhaft. Die Therapie besteht in Kamillen- und Kochsalzumschlägen. Nach Abklingen muss ggf. die Phimose operativ korrigiert werden.
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Literatur
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Hiort, O. (2014). Fehlbildungen und Krankheiten des äußeren Genitales. In: Hoffmann, G., Lentze, M., Spranger, J., Zepp, F. (eds) Pädiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41866-2_206
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