Zusammenfassung
Komplementarität: Das Bilderbuch vermittelt eine Geschichte durch die Kombination von Bild und Schriftsprache. Für das Erzählen nehmen diese beiden Zeichensysteme unterschiedliche Funktionen ein: Während Bilder etwas Räumlich-Visuelles repräsentieren und sich besonders zur Darstellung von konkreten Objekten (z. B. Gegenstände, Menschen, Landschaften) oder abstrakten Formen eignen, lassen sich mit Hilfe von Schriftsprache verhältnismäßig einfach zeitliche Dimensionen (z. B. ein Zeitverlauf) oder abstrakte Begriffe und mentale Prozesse (z. B. die Gedanken einer Figur) darstellen (s. Abschn. 1.2.4). Das bedeutet, dass sich die beiden Zeichensysteme aus semiotischer Sicht gegenseitig hervorragend ergänzen, sie sind – so Winfried Nöth (2000, S. 438) – „in vielerlei Hinsicht komplementär“.
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Literatur
Primärliteratur
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Dammers, B., Staiger, M. (2022). Bild-Schrifttext-Beziehungen im Bilderbuch. In: Dammers, B., Krichel, A., Staiger, M. (eds) Das Bilderbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05824-9_4
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