Zusammenfassung
Der zweite Roman des Autors, eine fiktive Autobiographie, wurde 1850 veröffentlicht. Nach seiner frühen religiösen Erziehung durch die verwitwete, calvinistische Mutter arbeitet der Protagonist Alton Locke in einer der vielen großen Schneidereien Londons. Dort produzieren Scharen von Arbeitenden zu Hungerlöhnen und unter unmenschlichen Bedingungen die Kleider der Wohlhabenden – die Schilderungen der Arbeitsverhältnisse und der Slums, in denen die Arbeiter wohnen, sind drastisch. Der schottische Buchhändler Sandy Mackaye (der Thomas Carlyle nachempfunden ist) ermöglicht Alton den Zugang zu Büchern und damit zur mühevollen eigenständigen Bildung – ein Prozess, der Alton dem Glauben seiner Mutter entfremdet –, und er bewegt ihn, die Situation der Arbeiter zum Thema seiner Dichtung zu machen. Unter dem Einfluss Mackayes und seines Kollegen John Crossthwaite wird Alton außerdem zum Verfechter des Chartismus. (‚Die People's Charter‘ forderte im Namen der Arbeiter demokratische Reformen, ein Projekt, das 1848 bei dem Versuch der Übergabe der Charter in London endgültig scheiterte.)
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Bibliographie
Literatur
P. Brantlinger: The Spirit of Reform. British Literature and Politics, 1832–1867, 1977.
D. Alderson: An Anatomy of the British Polity. ‚Alton Locke‘ and Christian Manliness, in: Victorian Identities. Social and Cultural Formations in Nineteenth-Century Literature, Hg. R. Robbins, 1996, 43–61.
R. Menke: Cultural Capital and the Scene of Rioting. Male Working-Class Authorship in ‚Alton Locke‘, in: Victorian Literature and Culture 28, 2000, 1, 87–108.
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Frenk, J. (2020). Kingsley, Charles: Alton Locke. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_8893-1
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