Ibn al-Muqaffaʿ, ʿAbdallāh: Kitāb al-adab al-kabīr

Zusammenfassung

Das Ratgeberwerk aus dem 8. Jh., das Verhaltensmaximen für den Fürsten, die Hofbeamten und den ‚Mann von Welt‘ im privaten Umgang enthält, entstand im Kontext der Formulierung von Berufsanforderungen und Verhaltensnormen im Staatsapparat, die meist von Angehörigen der Sekretärsklasse geleistet wurde. Dabei spielt der Transfer verwaltungstechnischer, zeremonieller und anderer zivilisatorischer Gepflogenheiten aus byzantinischen und iranischen Kulturtraditionen in den Islam eine wichtige Rolle. Der Titel des Werks stammt höchstwahrscheinlich nicht vom Verfasser selbst, sondern dient der Unterscheidung zum Kitāb al-adab aṣ-ṣaġīr, dem ‚kleinen Adab-Buch‘ desselben Autors, der zu den Begründern der arabischen literarischen Prosa zählt. Im Gegensatz zur späteren Bildungsliteratur scheinen Zitate hier noch gänzlich zu fehlen.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH