Kantorowicz, Alfred: Spanisches Tagebuch

Zusammenfassung

Die 1966 unter dem Titel Spanisches Kriegstagebuch erschienene Ausgabe ist eine Überarbeitung des 1948 in Ost-Berlin edierten Spanischen Tagebuchs, das seinerseits auf einer 1939/40 entstandenen Manuskriptfassung der zum Teil im unmittelbaren Kampfgeschehen des Spanischen Bürgerkriegs von Dezember 1936 bis April 1938 notierten Eintragungen beruht. Diese entstehungsgeschichtliche Vielschichtigkeit wird noch um eingeschobene Reflexionen und Anmerkungen aus späterer Zeit erweitert. Sie verleihen den Aufzeichnungen eine historische Tiefendimension und weisen sie aus als das literarische Bekenntnis eines Intellektuellen, für den „der Krieg entsetzlich ist“, der aber von der bitteren Notwendigkeit eines entschlossenen Kampfes gegen den Franco-Faschismus unerschütterlich überzeugt ist. Die chronologische, minuziöse Schilderung der Kämpfe um Madrid und an den Frontabschnitten von Pozoblanco und Brunete besitzt die „Zeugniskraft eines Erlebnisberichtes“, der schonungslos auch die eigene Psyche und die der kämpfenden Gesinnungsgenossen in ihren Nöten und Ängsten offenlegt.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH