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Heinse, Wilhelm: Hildegard von Hohenthal

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Kindlers Literatur Lexikon (KLL)
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Zusammenfassung

Wie der Ardinghello mit Gesprächen über die Malerei angefüllt ist und in Anastasia und das Schachspiel (1803) über ebendieses theoretisiert wird, bildet die Musik den Gesprächs- und Handlungskern des 1795/96 erschienenen dreiteiligen Romans. Schon 1771 hatte der musikinteressierte Heinse seine Gedanken darüber in den Musikalischen Dialogen (1801) niedergeschrieben. Die Handlung selbst nimmt kaum die Hälfte des Werks ein. Sie ist einfach konzipiert, hält sich fast ohne Rückblenden an den natürlichen Zeitfluss und ordnet die Episoden zumeist tageweise, wodurch neue oft mit den Worten „Am nächsten Morgen [...]“ beginnen. Hildegard von Hohenthal, ein Ausbund an Schönheit, Sprachbegabung und Musikalität, lebt am Hof ihres fürstlichen Onkels. Sie trifft hier auf den Kapellmeister Lockmann, dessen leidenschaftliche Liebe zu ihr wiederholt Situationen heraufbeschwört, die bis hart an die Grenze des gesellschaftlich Akzeptablen gehen. Um ihm und einem konkurrierenden Freier zu entgehen, reist Hildegard schließlich verkleidet nach Italien und tritt in Rom als Kastrat in mehreren Opern auf. Mit einem Werk Lockmanns versetzt sie die Musikwelt Italiens in einen Begeisterungstaumel. Ein überaus reicher englischer Lord durchschaut allerdings die Kastratenmaske, versichert sich der Weiblichkeit Hildegards und darf sie bald heiraten. Lockmann, der in der Kunstwelt Arrivierte, wird mit der musikalisch hochbegabten, wenngleich bürgerlichen Italienerin Eugenia glücklich.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH

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Bibliographie

Literatur

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Jäger, HW. (2020). Heinse, Wilhelm: Hildegard von Hohenthal. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_6748-1

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