Zusammenfassung
Die 1972 erschienene Erzählung, die zu den erfolgreichsten Werken des Autors zählt, stellt die Lebensbeschreibung von Handkes Mutter dar und entstand als unmittelbare Reaktion auf die Nachricht von ihrem Selbstmord. Handke geht es in dieser Erzählung weniger um die individuellen Züge einer Biographie, als um die Aufzeichnung der Bedingungen für ein Frauenleben im ländlichen Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jh.s. Wie diese Bedingungen insgesamt vom Autor eingeschätzt werden, geht aus dem Satz hervor: „Als Frau in diese Umstände geboren zu werden, ist von vornherein schon tödlich gewesen.“ Nach der abstrakteren Anklage gegen die durch Sprache und soziale Konventionen vermittelten Zwänge der Gesellschaft, wie sie etwa im Sprechstück Kaspar (1968) zu finden ist, wird Handkes Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen in diesem Werk einmalig konkret.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
R. Nägele: P. H.: ‚Wunschloses Unglück‘, in: Deutsche Romane des 20. Jh.s. Neue Interpretationen, Hg. P. M. Lützeler, 1983, 388–402.
V. Bohn: ‚Später werde ich über das alles genaueres schreiben‘, P. H.s Erzählung ‚Wunschloses Unglück‘ aus literaturtheoretischer Sicht, in: P. H., Hg. R. Fellinger, 1985, 140–167.
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Parry, C. (2020). Handke, Peter: Wunschloses Unglück. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_6619-1
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