Gotthelf, Jeremias: Zeitgeist und Berner Geist

Zusammenfassung

Der 1851 und 1852 in zwei Teilen erschienene Roman, Gotthelfs umfangreiches episches Alterswerk, ist als sein politisches Testament zu lesen. Im Rahmen eines didaktischen Tendenzromans will er die sittlichen Gefahren aufdecken, die das Volk unter dem verhassten radikalen bernischen „Freischaren Regiment“ bedrohten, und das Ideal des rechten Lebens dagegensetzen. Der Roman entstand aus einer ungedruckt gebliebenen pamphlethaften Erzählung, „Die Versöhnung des Ankenbenz und des Hunghans, vermittelt durch Professor Zeller“, die gegen den Eingriff des Staates in kirchliche Rechte (Anlass war die 1846 erfolgte Berufung des Junghegelianers Eugen Zeller auf den theologischen Lehrstuhl der Universität Bern) protestierte, und erstrebte als ein kritisches Zeitgemälde durch einfache Handlungsführung und anschauliche Sprache breiteste Wirkung; sie sollte ursprünglich die konservative Partei bei den Frühjahrswahlen 1850 unterstützen.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH