Eichendorff, Joseph von: Auch ich war in Arkadien

Zusammenfassung

Titel und Untertitel der politischen Satire, die 1832 entstand und 1866 postum erschien, stammen von Eichendorffs Sohn Hermann. Der Erzähler, ein „Einsiedler“, der „von der Welt und ihrer Julirevolution“ keine Notiz genommen hat, lernt im Gasthaus „Zum goldenen Zeitgeist“ einen trinkfesten Professor kennen, reist mit ihm auf einem Pferd, das Schlangenfüße und ungeheure Fledermausflügel hat – eine Karikatur des modernen Pegasus –, durch die Luft zum Blocksberg und feiert eine zeitgenössische Walpurgisnacht mit. Redakteure liberaler Zeitschriften, die auf Schreibfedern reiten, weißgekleidete, liberale Mädchen, die ein Banner schleppen, Doktoren und Kinder mit roten Mützen arbeiten sich unter großem Lärm zum Gipfel hinauf und verneigen sich anbetend vor der „Öffentlichen Meinung“, einer „ziemlich leichtfertig“ gekleideten weiblichen Person, die auf dem Hexenstein steht. Der Professor lügt der Menge „wie gedruckt“ von ihren Volkstugenden vor, dann springt die „Öffentliche Meinung“ vom Altar, während ihre Anbeter sie umdrängen und den Saum ihres Kleides küssen und junge Autoren sich durch elegante Konversation und politische Witze bei ihr einzuschmeicheln suchen. Ungeniert verschwindet sie mit einem jungen Studenten im Getümmel der Nacht.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH