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Döblin, Alfred: Pardon wird nicht gegeben

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Kindlers Literatur Lexikon (KLL)
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Zusammenfassung

Zu Beginn dieser 1934 in Paris entstandenen, 1935 erschienenen „Familiengeschichte mit autobiographischem Einschlag“ („Epilog“, 1948) bricht eine junge Witwe mit ihren drei Kindern nach Berlin auf, um dort ein neues Leben zu beginnen. Tapfer versucht ihr ältester Sohn Karl, die verarmte, sozial deklassierte Familie zu unterstützen. Nach dem von ihm vereitelten Suizidversuch seiner Mutter entwickelt diese sich zu einer lebens- und geschäftstüchtigen Frau. Durch massiven Druck setzt sie Karls Freundschaft zu Paul, der ihm als Anführer einer Anarchisten-Gruppe sozialrevolutionäres Gedankengut vermittelt hat, ein Ende. Die Mutter verhindert Karls Flucht mit Paul und drängt den Sohn in eine Prokuristenlaufbahn. Karl verwandelt sich in einen hartherzigen Karrieristen, dem in den Jahren der Prosperität der Aufstieg zum Fabrikbesitzer gelingt. Er heiratet aus Kalkül die aus wohlhabendem Hause stammende Julie und zwingt sie in ein tyrannisches Joch, aus dem diese nach zwölf zermürbenden Ehejahren ausbricht. Karl verkraftet den Zerfall der Familie ebenso wenig wie seine Firma die Weltwirtschaftskrise. Da er sich dem Konkurrenzkampf nicht mehr gewachsen fühlt, lässt er sich auf betrügerische Machenschaften ein. Dem Haftbefehl entgeht er nur dadurch, dass er bei Straßenunruhen tödlich verletzt wird. An seinem Lebensende steht die Erkenntnis eigenen Versagens, aber auch das Wiedererwachen seines durch Paul geschärften Sinns für gesellschaftliches Unrecht.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH

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Bibliographie

Literatur

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Sander, G. (2020). Döblin, Alfred: Pardon wird nicht gegeben. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_6223-1

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