Zusammenfassung
Wenngleich sein Werk einen Zeitraum von drei Jahrzehnten (1929–1960) umspannt, ist Felisberto Hernández als Erzähler auch in Lateinamerika erst spät bekannt geworden, wollte sich sein Œuvre doch nicht ohne Weiteres den literarischen Moden des Kontinents zuordnen lassen. Gelegentlich mit den großen Außenseitern Kafka und Pessoa verglichen, versagt sich dieses etwa 400 Druckseiten umfassende Erzählwerk, das eine magisch-phantastische Komponente mit wunderlicher Skurrilität der Weltauffassung verbindet, gängigen Zuordnungen. In einem an Alltäglichkeit kaum zu übertreffenden Ambiente entwickelt Hernández aus banalen Situationen und scheinbar belanglosen Vorfällen Verstrickungen, die zu dem realistischen Rahmen in Kontrast treten und sich einer rationalen Erklärung ebenso verweigern wie die Geschichten seiner argentinischen Zeitgenossen Bioy Casares und Borges, deren Werke er nicht kannte.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
R. Pallares: Cárdenas. F. H. y ‚Las lámparas que nadie encendió‘, 1980.
J. Forrester Capello: Reader Response to the Unbelievable Story, 1994.
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Wild, G. (2020). Hernández, Felisberto: Das erzählerische Werk. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_3951-1
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