Betti, Ugo: Corruzione al palazzo de giustizia

Zusammenfassung

Das bekannteste und erfolgreichste unter den ‚rechtsmetaphysischen‘ Dramen des Autors erschien 1949. Etwas ist faul im Justizpalast. Gerüchte und vertuschte Skandale deuten darauf hin, dass die Justiz der Stadt nicht mehr unbestechlich arbeitet. Der Untersuchungsrichter Erzi ist beauftragt worden, nach dem „Aussätzigen“, wie er genannt wird, zu suchen. Aus Furcht schieben die Richter, die nun alle verdächtig sind und von denen keiner sich ohne Fehl weiß, die Schuld auf den betagten Präsidenten Vanan, allen voran der hochintelligente, mephistophelische Cust, der durchschaubare, aber nicht zu überführende Schuldige, der im folgenden ein kaltes Vabanquespiel um seine Ehrenhaftigkeit spielt. Um an sein Ziel zu gelangen, richtet er Vanan zugrunde und treibt dessen Tochter in den Tod. Da bezichtigt sich Croz, der älteste unter den Richtern, sterbend der Schuld, und das falsche Bekenntnis ist der letzte „Scherz“ dieses Zynikers, der weder an Gut noch an Böse und also auch nicht an Gerechtigkeit glaubt.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH