Rosendorfer, Herbert: Deutsche Suite

Zusammenfassung

Der 1972 erschienene Roman breitet ein groteskes Pandämonium von teils fiktiven, teils historischen Figuren in Bayern zwischen 1931 und etwa 1972 aus. Die Lebensläufe der beiden Protagonisten werden parallel erzählt, sie treffen sich vor der Schlusskatastrophe nur zufällig bei Kriegsende auf der Flucht, die sie in entgegengesetzte Richtungen führt. Hermanfried Schneemoser ist Sohn einer allzu lebenslustigen „Prinzessin von Hessen und Bei Rhein“ und eines Gorillas, den betrunkene Veterinärstudenten ihr in der Faschingsnacht 1931 untergeschoben hatten; der Junge wächst fern seiner Familie und ohne Kenntnis dieser Eltern auf. Er zeichnet sich durch ungewöhnliche Intelligenz aus und wird nach einem Jurastudium von der SPD in München mit zunehmend wichtigen Posten betraut, schließlich bringt er es bis zum Oberbürgermeister. Seine Gegenfigur ist Prinz Otto, seit 1955 Otto II., König von Bayern, der aus demselben Adelsgeschlecht stammt, aber als akzeptierter Sohn aufwachsen darf. Seine Kontakte zur Außenwelt werden streng überwacht, ja möglichst verhindert, weil er an einer Wachstumsstörung leidet, die ihn zu einem tonnenschweren, monströsen Riesen macht.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH