Zusammenfassung
Die 1927 erschienene kulturkritische Schrift hat sich als vorausschauende Analyse erwiesen. Nach Meinung Bendas haben die philosophisch und literarisch tätigen Intellektuellen („clercs“), im Gegensatz zu den in die weltlichen Händel und Leidenschaften verstrickten „Laien“, die Aufgabe, die universalen geistigen und rationalen Werte der Menschheit gegen die Übergriffe des jeweiligen politischen Zeitgeists zu bewahren. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jh.s haben die Intellektuellen diese Mission auch erfüllt. Seit 1890 etwa begingen sie jedoch an ihr Verrat, weil sie, darin bestärkt von Nietzsche, Bergson und Georges Sorel, sich mit den die politisch-weltliche Szenerie beherrschenden Mächten verbanden und ihre Feder in den Dienst von Gruppierungen stellten, die partikuläre Interessen verfolgten.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
R. L. Nichols: Treason, Tradition and the Intellectual. J. B. and Political Discourse, 1986.
S. Teroni: La passione della democrazia. J. B., 1993.
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Naumann, M. (2020). Benda, Julien: La trahison des clercs. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_1582-1
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