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Mailer, Norman: An American Dream

  • Living reference work entry
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Kindlers Literatur Lexikon (KLL)
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Zusammenfassung

Stephen Rojack, Kriegsheld, Politiker, dann Professor für existenzielle Psychologie, wird zu Beginn des 1965 erschienenen Romans von Bildern physischen und psychischen Todes bedrängt. Verfolgt von der Erinnerung an ein traumatisches Kriegserlebnis und erschöpft vom psychischen Vampirismus seiner Frau Deborah, überlässt er sich einem immer stärker werdenden Todesverlangen. Als er jedoch Deborah im Streit erwürgt, wird der Mord zu einer orgiastischen Tat der Selbstbefreiung: Sie öffnet die Vitalkraft, aber auch die moralische Ambivalenz des Unbewussten. Dass der Akt des Tötens zu einem Akt des Lebens wird und Rojacks Befreiung von den Mächten der Perversion nur dadurch gelingt, dass er sie freisetzt – dieses Paradox kennzeichnet von nun an seine Suche nach Erlösung. Gestärkt durch seine Liebe zu der Nachtklubsängerin Cherry, sucht Rojack die Konfrontation mit den Instanzen des Bösen und bricht ihre Macht über ihn. Er überwindet die unfruchtbare und todesbesessene Sexualität seiner Ehe mit Deborah und entkommt einer Welt konspirativer Gewalt, wie sie der Kapitalist Barney Kelly entwirft (Er ist Deborahs Vater, ein Meister schwarzer Magie und pervertierter Geschlechtlichkeit). In einem tollkühnen Balanceakt auf der Balkonbrüstung eines Wolkenkratzerapartments – den er mehrfach versucht, der ihm aber erst am Ende des Buches gelingt – widersteht Rojack sowohl Kellys Einflüsterungen als auch der Lockung des Abgrunds. Zur gleichen Zeit wird Cherry ermordet. Ihr Tod ist der rituelle Preis seiner Befreiung zu sich selbst.

Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH

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Bibliographie

Literatur

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Ickstadt, H. (2020). Mailer, Norman: An American Dream. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_12052-1

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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