Zusammenfassung
Die 1876 abgeschlossene, erstmals 1878 erschienene und in der zweiten Auflage von 1905 erweiterte Novelle, die zu den Meisterwerken der niederdeutschen Klassik gehört, spielt als Teil des ‚Ilenbeck-Zyklus‘ in dem fiktiven Dorf Ilenbeck, das für den Geburtsort des Dichters steht. In dieser dörflichen Welt mit ihren strengen Scheidungen zwischen den sozialen Gruppen der wohlhabenden Bauern einerseits und der besitzlosen ärmeren Schichten andererseits ereignen sich zwei Standesüberschreitungen: Um ihren Hof zu retten, hält die verwitwete Bäuerin Greetjen Gripps um die Hand ihres Knechts Klas Möller an und erhebt ihn in den Bauernstand. Ihr Sohn Lüttj Hinnerk erlebt das Gegenteil: Weil er körperlich zurückgeblieben ist, wird es ihm verwehrt, die Rolle des Bauern einzunehmen. Seine Rebellion gegen die starren Gesetze der Bauernwelt wird von dieser brutal zurückgewiesen, so dass ihm nur der Tod bleibt. Die Bauern fürchten, dass ihre Werteordnung zerbricht, wenn es einem Einzelnen gelingt, sie an einer Stelle zu ‚durchlöchern‘.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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C. Schuppenhauer: Plattdeutsche Klassiker, 1982, 61–90.
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Stellmacher, D. (2020). Fehrs, Johann Hinrich: Lüttj Hinnerk. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_11779-1
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