Zusammenfassung
Die 1938 publizierte Ethnographie über das im zentralkenianischen Hochland lebende Volk der Kikuyu (Gikuyu) entstand während Kenyattas Studium der Ethnologie (Social Anthropology) bei Bronislaw Malinowski an der London School of Economics. Facing Mount Kenya ist eine der ersten Ethnographien über eine nichtwestliche Gesellschaft, verfasst von einem ihrer Angehörigen, der selbst Ethnologie studiert hatte. Sie ermöglichte es ihm, die Ungerechtigkeiten der Kolonialherrschaft und den verstellten europäischen Blick auf ‚primitive Gesellschaften‘ anzuprangern. Er zeigte, dass die Institutionen der Kikuyu auf ihre Weise ebenso sinnvoll waren wie die europäischen. Zugleich arbeitete er am Mythos einer unwidersprochenen Geschichte. Er förderte damit eine gemeinsame Kikuyu-Identität und legte den Grundstein für das spätere Problem des kenianischen Ethnonationalismus.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
Bibliographie
Literatur
B. Berman: Ethnography as Politics, Politics as Ethnography. K., Malinowski, and the Making of ‚Facing Mount Kenya‘, in: Canadian Journal of African Studies 30, 1996, 3, 313–344.
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Röschenthaler, U. (2020). Kenyatta, Jomo: Facing Mount Kenya. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_11659-1
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