Zusammenfassung
Warum Samuel Hahnemann sein 1810 erschienenes Hauptwerk Organon nannte, ist nicht bekannt. Vielleicht sah er sich in der Tradition des englischen Denkers Francis Bacon, der in seinem Novum organon von 1620 neue Methoden der Erkenntnis insbesondere für die Naturwissenschaften entwickelte. Jedenfalls war die einst vor allem auf Aristoteles' Schriften zur Logik gemünzte Bezeichnung um 1800, als es einen überaus regen und fruchtbaren Gedankenaustausch zwischen Vertretern der Philosophie und der Heilkunde gab, durchaus bekannt und gebräuchlich. Ähnliches gilt für den Ausdruck „rationelle Heilkunde“, den Hahnemann bereits in der zweiten Auflage durch den nicht näher definierten Begriff „Heilkunst“ ersetzte, um auf diese Weise dem Leser vielleicht anzudeuten, dass er nicht nur ein neues therapeutisches Verfahren entdeckt hatte, sondern seine Lehre inzwischen im Begriff war, sich zu einem medizinischen System mit Absolutheitsanspruch weiterzuentwickeln.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Literatur
J. Baur/W. Schweitzer: Ein Buch geht um die Welt. Die kleine Geschichte des Organon des Dr. C.F. S. H., 1979.
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Jütte, R. (2020). Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_10189-1
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