Zusammenfassung
Ingeborg Bachmanns essayistische Prosa ist in der Forschung sowohl auf Theodor W. Adornos Aufsatz »Der Essay als Form« (1958) als auch auf Robert Musils Begriff der ›essayistischen Existenz‹ im Mann ohne Eigenschaften bezogen worden: »Die Rechtfertigung der Bezeichnung Bachmanns als Essayistin scheint aber gerade in der begrifflichen Unbestimmtheit, in der Undefinierbarkeit des Essays zu liegen, die einerseits eine alte, traditionsreiche literarische Gattung ist, andererseits im 20. Jahrhundert zum Essayismus als einer Lebenshaltung erweitert wurde« (Świderska 1989, 93). Diese Unbestimmtheit lässt sich genauer fassen als ein Spannungsfeld, das sich zwischen den literaturkritischen Arbeiten und der künstlerischen Kurzprosa Bachmanns eröffnet.
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Quellen
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Bannasch, B. (2020). Künstlerische und journalistische Prosa. In: Albrecht, M., Göttsche, D. (eds) Bachmann-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05667-2_25
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