Zusammenfassung
Aufgrund der Globalisierung und der zunehmenden Vernetzung der Funktionsbereiche sind die kausalen Zusammenhänge zwischen menschlichen Interventionen und deren Wirkungen auf Natur und Gesellschaft immer komplexer geworden. Komplexe Wechselwirkungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit der Intuition kaum oder gar nicht zu erfassen sind, häufig nicht-lineare Auswirkungen haben, d.h. zumindest am Anfang meist unterschätzt werden, und dass sie keine deterministischen, sondern lediglich stochastische Regelmäßigkeiten aufweisen, die einen eindeutigen Beweis nicht zulassen (siehe die Debatte um den Klimaschutz). Vor allem die fehlende Intuition und mangelnde Einsicht in komplexe Konsequenzen menschlicher Eingriffe führen häufig zu einer Diskrepanz zwischen dem, was aus bester fachlicher Sicht und wissenschaftlicher Erkenntnis notwendig wäre, und den intuitiven Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger, die sich an allgemein verbreitete Faustregeln (Heurismen) der Urteilsbildung ausrichten. Für eine demokratisch verfasste Gesellschaft ist es aber essenziell, die aus fachlicher Sicht notwendigen Steuerungsprozesse demokratisch durch repräsentative oder deliberative Prozesse der Urteilsbildung und Entscheidungsfindung legitimieren zu lassen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2015 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Renn, O. (2015). Anhörungen Wie können wir das fachlich Gebotene mit dem demokratisch Gewollten zusammenbringen?. In: Kaube, J., Laakmann, J. (eds) Das Lexikon der offenen Fragen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05468-5_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05468-5_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02620-0
Online ISBN: 978-3-476-05468-5
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)