Zusammenfassung
In Goethes Götz von Berlichingen werden eigentümlich unzeitgemäße Typen von Krieg, Kampf und Schlacht auf die Bühne gebracht. Sie haben auf den ersten Blick wenig mit dem zu tun, was die »Bellizität« der Aufklärungsepoche charakterisiert. Personen nehmen sich das Faustrecht, zetteln Aufstände und Rebellionen an, engagieren sich in einer wirren Vielfalt von kleineren und größeren Kämpfen, die geradezu das Gegenteil jener kriegerischen Innovationen des 18. Jahrhunderts bilden, für die das Schlagwort vom ›Kabinettskrieg‹ steht: Nichts zeugt von der Disziplinierung des Schlachtgeschehens durch stehende Heere, der weitgehenden Trennung von Zivilleben und Schlachtaktivitäten oder der Begrenzung der Schlacht auf einen Kampf mit definiertem Anfang und Ende. Goethes Drama enthegt den Krieg. So spiegeln sich etwa die »Händel« mit dem Bamberger Bischof, von denen die erste Szene erzählt, sofort in einer Wirtshausprügelei.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Martus, S. (2018). Die Ästhetik des Kriegs in Goethes Götz von Berlichingen. In: Auer, M., Haas, C. (eds) Kriegstheater. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_10
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-04648-2_10
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-04647-5
Online ISBN: 978-3-476-04648-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)