Allgemeine Pathologie

Zusammenfassung

Die Definition des indolenten Lymphoms impliziert eine lymphatische Proliferation, die in der Mehrzahl der klinischen Szenarien durch einen langwierigen, chronischen Krankheitsverlauf gekennzeichnet ist, der im Laufe der Zeit beherrschbar, wenn auch nicht definitiv heilbar ist. Aus der Sicht des Pathologen, der für die Gewebediagnostik zuständig ist, überschneidet sich „indolent“ grob mit dem sog. „low grade“, d. h. mit Zellen, die den reifen, nichtblastischen Gegenstücken des Immunsystems ähneln, d. h. Lymphozyten, Zentrozyten, Plasmazellen und Varianten davon. Diese Definition ist formell nicht Teil der WHO(World Health Organization)-Klassifikation, beeinflusst aber dennoch die diagnostische Praxis. Eine bemerkenswerte Ausnahme von der Regel, die nichtblastische Morphologie mit indolentem klinischen Verhalten verbindet, ist das Mantelzelllymphom, eine Proliferation von (meist) kleinen Zentrozyten, die bei einer Untergruppe von Patienten ein aggressives klinisches Verhalten zeigt. All dies müssen sowohl der Hämatologe als auch der Pathologe bei der Verwendung des Begriffs „indolentes“ Lymphom im Auge behalten.