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Das bedrängte Ich. Ich-Konzepte bei Freud und Mach

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Ernst Mach – Zu Leben, Werk und Wirkung

Part of the book series: Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis ((WIENER KREIS,volume 29))

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Zusammenfassung

In den metapsychologischen Überlegungen Sigmund Freuds wie in jenen Ernst Machs ist das Ich im Fluss begriffen. Es ist weder unveränderlich noch substanzhaft, sondern wird im Verlauf psychischer Prozesse hervorgebracht, wohl auch modifiziert und neu formiert. Bei allen Unterschieden in ihren theoretischen Grundannahmen zur menschlichen Psyche und deren Funktionsweisen, teilen Mach und Freud eine differenzierte Inblicknahme des Ich, die beide Autoren zumindest in Opposition zu vorherrschenden philosophischen und psychologischen Überzeugungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts bringt. In diesem Zusammenhang bietet sich naturgemäß die Frage an, welche sonstigen Bezüge sich zwischen den Überlegungen Freuds und Machs zum menschlichen Seelenleben herstellen lassen, jenseits gefälliger lexikalischer Unterscheidungen zwischen Psychoanalyse und Gestalttheorie, aber in stetem Blick auf historische Kontexte und wirkungsmächtige Rezeptionsmodi.

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Notes

  1. 1.

    Mach (2008), S. 30.

  2. 2.

    Paulitsch (2009), S. 46.

  3. 3.

    Zum Schillern dieses Begriffs sowie zu begriffsgeschichtlichen Aspekten vgl. z. B. Teichert (2011).

  4. 4.

    Vgl. Haller (2013, S. 17) seqq.

  5. 5.

    Auch damit haben sich sowohl Mach als auch Freud beschäftigt, auch dies mit beachtlichen Unterschieden in Grundannahmen und Ergebnissen – allerdings einer nicht minder beachtlichen Gemeinsamkeit, was wissenschaftlichen Blick und Anspruch in der Auseinandersetzung mit dem Thema anging.

  6. 6.

    Vgl. Mach (2008), S. 13.

  7. 7.

    Vgl. Montaigne (1998, S. 398).

  8. 8.

    Mach (2008), S. 13 seq.

  9. 9.

    Vgl. dazu ausführlich Donhauser (2015, S. 262).

  10. 10.

    Mach (2008), S. 14.

  11. 11.

    Vgl. Mach (2008), S. 13 seq.

  12. 12.

    Mach, Die Analyse der Empfindungen, loc. cit., S. 14. (Hervorhebungen im Original.)

  13. 13.

    Bei Kant ist die Wendung „Ding an sich“ in so unterschiedlichen Zusammenhängen und Bedeutungsgehalten verwendet, dass ich mich an dieser Stelle nicht in eine nähere Untersuchung desselben einlassen will. Für Mach war es ein „metaphysisches Relikt“, aber auch dies kann hier nicht weiter erörtert werden.

  14. 14.

    Mach (2008), S. 15 seq. (Hervorhebung im Original.)

  15. 15.

    Mach (2008), S. 16.

  16. 16.

    Mach (2008), S. 17. (Hervorhebungen im Original.)

  17. 17.

    Vgl. z. B. Husserl (1992a, S. 112) seqq.

  18. 18.

    Mach (2008), 20 seq.

  19. 19.

    Vgl. Mach (2008), S. 21.

  20. 20.

    Mach (2008), S. 24. (Hervorhebungen im Original.)

  21. 21.

    Mach (2008), S. 28. (Hervorhebungen im Original.)

  22. 22.

    Mach (2008), S. 29. (Hervorhebung im Original.)

  23. 23.

    Mach (2008), S. 30. (Hervorhebung im Original.)

  24. 24.

    Vgl. Mach (2008), S. 32–35. (Hervorhebungen im Original.)

  25. 25.

    Mach (2008), S. 59.

  26. 26.

    Vgl. Mach (2011, S. 14) seq., 16 seq. Vgl. dazu auch Schmitz (2004, S. 161).

  27. 27.

    Vgl. dazu ausführlich z. B. Donhauser (2001, S. 21) seqq.

  28. 28.

    So Mach (2008), S. 14. Bei Husserls Überlegungen zu „Bewusstseinserlebnissen“ geht es freilich nicht um psychologische Aspekte, sondern um epistemologische Voraussetzungen einer Rede über Gegenstände; vgl. dazu z. B. Vgl. etwa Husserl (1992b, S. 159) seqq.

  29. 29.

    Freud (2000c), S. 513) seqq.; vgl. zusammenfassend auch Donhauser (2015), S. 127.

  30. 30.

    Vgl. Freud (1994a, insbes. S. 288) seqq.; vgl. zusammenfassend auch Donhauser (2015), S. 127.

  31. 31.

    Vgl. Freud (2000a), S. 303.

  32. 32.

    Freud (2000a, S. 503).

  33. 33.

    Vgl. Freud (2000a), S. 303.

  34. 34.

    Freud (2000a), S. 322.

  35. 35.

    Freud (2000a), S. 516.

  36. 36.

    Freud (2000a), S. 322.

  37. 37.

    Freud (2000a), S. 323 seq.

  38. 38.

    Freud (1994b).

  39. 39.

    Vgl. Descartes (1996, S. 7, 28, 34).

  40. 40.

    Vgl. Locke (1981, S. 428).

  41. 41.

    Kant (1998, S. 417).

  42. 42.

    Fichte (1997, S. 16).

  43. 43.

    Freud (2000b, S. 283) seq.

  44. 44.

    Zit. nach Leinfellner (1988, S. 117).

  45. 45.

    Mach (2008), S. 5 f.

  46. 46.

    Leinfellner (2008), S. 114.

  47. 47.

    So beriefen sich die frühen Theoretiker der Gestaltpsychologie bekanntlich auf die Gestalttheorie und damit auf Mach. Kritisch z. B. Ley (1994, S. 127) seqq.

  48. 48.

    Zum Sich-Selbst-Erfinden vgl. z. B. Sartre (1985, S. 42); Safranski (1997, S. 11). Zur Selbsterfindung im Modus sprachlicher Sinnstiftung vgl. z. B. Hustvedt (2010, insbes. S. 67) seqq.

  49. 49.

    Besonders exponiert in diesem Zusammenhang zweifellos Stern (1985).

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Donhauser, G. (2019). Das bedrängte Ich. Ich-Konzepte bei Freud und Mach. In: Stadler, F. (eds) Ernst Mach – Zu Leben, Werk und Wirkung. Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, vol 29. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-03772-7_4

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