Zusammenfassung
Der Salzaufstieg ist nach der einen Auffassung bedingt durch die weithin erkannten orogenen Phasen; nach der anderen Deutung wurde er als kontinuierlich infolge des Hangenddruckes jüngerer Sedimente angesehen.
Nach unsern Erfahrungen und Betrachtungen darf der Salzaufstieg gedeutet werden als ursprünglich eingeleitet und vielleicht zeitweise belebt durch orogene tektonische Bewegungen, zudem aber vorübergehend fortgeführt infolge verstärkter Belastung des Salz-Mutterlagers. Dazu sind in norddeutschen Strukturen Anhub und Störung der Haube getreten:
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a)
durch Gesamtaufstieg als Folge einer Eisbelastung,
-
b)
durch Anheben der Haube infolge periglazial bedingten Ausbleibens des am Salzspiegel lösenden Grundwassers.
Nach Schwinden des periglazialen Klimas dürften die Hauben zurückgesunken sein. Jedoch gewisse Störungen in und neben den Hauben sowie Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Eisrandlagen künden noch heute von der während der Kaltzeiten erheblich anderen Ausbildung des oberen Teiles der Salzstrukturen.
Der Lauenburger Ton wird gedeutet als Gletschertrübe, die in von Salzstrukturen her versalzenen Staubecken abgesetzt wurde, also als Brackwasserfazies zu den geschichteten oder warwigen Beckenabsätzen süßer Schmelzwässer.
Schriften
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Gripp, K. Inlandeis und Salzaufstieg. Geol Rundsch 40, 74–81 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01803212
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01803212