Zusammenfassung
Diese Schlussbetrachtung fasst zunächst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen. Für die Beurteilung der Demokratie in Großstädten sind vier allgemeine Befunde von besonderem Interesse: (i) die breite Unterstützung, Verbundenheit und Zufriedenheit der Mannheimerinnen und Mannheimer mit ihrer Stadt, (ii) die geringe Relevanz der sozialen Problemlage der direkten Wohnumgebung für politische Orientierungen und Verhaltensweisen, (iii) die unverkennbaren Differenzen zwischen älteren und jüngeren Mannheimerinnen und Mannheimern sowie (iv) das ungleiche Engagement verschiedener Bevölkerungsgruppen. Auf Distanz zur (Stadt)Politik gehen insbesondere junge Leute, die wenig integriert sind (kurze Wohndauer, beschränkte soziale Netzwerke, keine deutsche Staatsangehörigkeit). Allgemeine Verbesserungsmaßnahmen der Mannheimer Demokratie erscheinen somit weniger erforderlich als gezielte Maßnahmen für diese Personengruppe.
Für die sprachliche Überarbeitung dieses Beitrags danke ich Christian Schnaudt.
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Notes
- 1.
Siehe für die Ergebnisse der Fokusgruppengespräche Teil III des Abschlussberichts der Studie (http://www.demokratieauditmannheim.de).
- 2.
Für diese Berechnungen werden die auf den Bereich von null (Minimum) bis eins (Maximum) standardisierten Variablen, welche bereits in den vorangehenden Kapiteln verwendet worden sind, benutzt.
- 3.
Mittlerweile setzen professionelle Beratungsunternehmen für politische Beteiligungsverfahren genau hier an und bieten „begleitende Public Relations, also Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ an, die bei der Beteiligung „Informationsdefiziten und falschen Interpretationen“ entgegen wirken, aber auch die Feststellung von „richtigen Fakten“ ermöglichen soll (Banthien 2012, S. 136–137; kursiv im Original).
- 4.
Literatur
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van Deth, J. (2014). Schlussbetrachtung: Städtisches Engagement und Demokratie. In: van Deth, J. (eds) Demokratie in der Großstadt. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05849-4_7
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