Zusammenfassung
Im Laufe von nur wenigen Jahrhunderten ist es dem Menschen gelungen, wesentliche chemisch-physikalische Transformationsprozesse seiner natürlichen Umwelt so weit zu verstehen, dass ihm dieses Wissen schließlich ermöglichte, viele dieser Vorgänge nach seinem eigenen Willen zielsicher umzulenken, wenn nicht gar selbst zu programmieren. Die Ergebnisse dieses Handelns spiegeln sich in der Erschaffung einer Technosphäre wider, deren Produktionsmittel einen vorher nie da gewesenen Stoffumsatz pro Zeiteinheit zulassen und deren Produkte ein teilweise äußerst hohes Maß an Verlässlichkeit aufweisen, wobei der Erfolgsschlüssel in einer vielfach vollständigen Immunisierung gegenüber natürlich vorkommenden Destruenten liegt. Da die rasant zunehmenden Transformationen von Input- in Outputobjekte jedoch nahezu ausschließlich als Kuppelproduktionsprozesse ablaufen, offenbarte sich dieser junge Erfolg menschlicher Schaffenskraft nicht nur in einer zunehmenden Fülle hochresistenter Zielprodukte, sondern genauso hochresistenter Abfälle. Der natürliche Metabolismus erfährt vor diesem Hintergrund einen anhaltenden Umsatzverlust, der durch eine Zunahme an Toxizität für die daran beteiligten Ökosystemelemente noch verstärkt wird. Damit wird auch der Mensch zunehmend gewahr, dass seine neue technosphärische Heimstatt in all ihrem schönen Sein und Schein nur dann ein dauerhaft dienlicher und behütender Hort sein kann, wenn er sie willentlich in ein System überführt, das sich nicht nur an der gezielten Stoffbindung orientiert, sondern auch die Entbindung und damit die neuerliche Verfügbarkeit dieser Stoffe zur Befriedigung anderer Zwecke fördert.
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Notes
Liesegang [Reduktion 1992], S. 9.
Titel eines von Liesegang bei der wissenschaftlichen Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre in St. Gallen im Juni 1992 gehaltenen Vortrags.
„Aus der Durchflusswirtschaft könnte tatsächlich eine nachhaltig stabilisierte entwicklungsfähige Reproduktionswirtschaft werden, in welcher Produktions-und Reduktionsprozesse sich komplementär ergänzen. “(Liesegang [Reduktion 1992], S.12).
Sterr [Reduktionswirtschaft 1999].
Siehe die Abb. 5-5 und 5-11.
Titel von Kapitel 9 des Buches „Betriebliche Umweltwirtschaff“ von Matschke [Umweltwirtschaft 1996].
Ritter [Wirtschaftsgeographie 1998], S. 7.
Zum Begriff der Mikropolitik siehe Burschel [sozialer Prozess 1996].
„Aufbau und Gestaltung eines zwischenbetrieblichen Stoffverwertungsnetzwerks im Heidelberger Industriegebiet Pfaffengrund-Nord “; Laufzeit: August 1996 bis Oktober 1997 mit Nachbereitungsphase bis Jan. 1998.
„Aufbau eines nachhaltigkeitsorientierten Stoffstrommanagements in der Industrieregion Rhein-Neckar (und Etablierung der dafür notwendigen intermediär angelegten Kommunikationsnetzwerke) “; Laufzeit: Januar 1999 bis Dezember 2001.
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Sterr, T. (2003). Einführung. In: Liesegang, D.G. (eds) Industrielle Stoffkreislaufwirtschaft im regionalen Kontext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55666-1_1
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