Abstract
In the second half of the nineteenth century, popularization of science appeared to be a necessity of the time. Scientists and politicians discussed the pros and cons of making scientific knowledge accessible to the public. The question of how and by whom popularization should be done was a common topic in newspapers and magazines of the time. Even though museums as well as zoological and botanical gardens played an important role in disseminating knowledge, it can be said that the popularization of science basically was (and probably still is) a “language-based event”.1
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Notes
- 1.
“wesenhaft ein sprachliches Ereignis” (Daum [1998] 2002, 242). Unless otherwise stated, the English translations are mine.
- 2.
“der deutsche Jules Verne” (Willmann 2002, 97).
- 3.
“Für mich heißt Popularisiren einfach: die Dinge ganz umgießen. Sie müssen in eine Kunstform umgegossen werden, nach ästhetischen Wirkungsgesetzen. [...] Der Chemiker schreibt H2O an die Tafel; für den Laien muß das Wasser rauschen” (Bölsche 1889, 91).
- 4.
“Denn das Erkennen vermag nicht an die Stelle von Erlebnis eine von ihm unabhängige Realität zu setzen. Es vermag nur, das in Erleben und Erfahren Gegebene auf einen Zusammenhang von Bedingungen zurückzuführen, in welchem es begreiflich wird” (Dilthey [1883] 1990, 369).
- 5.
“Die Bedingungen, welche die mechanische Naturerklärung sucht, erklären nur einen Teilinhalt der äußeren Wirklichkeit. Diese intelligible Welt der Atome, des Äthers, der Vibrationen ist nur eine absichtliche und höchst kunstvolle Abstraktion aus dem in Erlebnis und Erfahrung Gegebenen. [...] Der Differenzierungsprozeß der Erkenntnis in der fortschreitenden Wissenschaft kann daher als Vorgang der Abstraktion von immer mehr Elementen dieses Lebendigen absehen: jedoch der unlösliche Kern bleibt” (Dilthey [1883] 1990, 401).
- 6.
“Und das Erklären hat wieder die Vollendung des Verstehens zu seiner Voraussetzung” (Dilthey [1900] 1990, 334).
- 7.
“Das Schaffen des Dichters beruht überall auf der Energie des Erlebens” (Dilthey [1887] 1994, 130).
- 8.
“Das ist das Merkmal des großen Dichters, daß seine konstruktive Phantasie aus Erfahrungselementen, getragen von den Analogien der Erfahrung, einen Typus von Person oder Handlung hervorbringt, der über die Erfahrung hinausgeht und durch den wir diese doch besser begreifen” (Dilthey [1887] 1994, 139).
- 9.
“[S]o entsteht gleichsam die Rundung des Lebens” (Dilthey [1887] 1994, 224).
- 10.
“Die durch die Naturwissenschaft gegebene Weltanschauung enthält in reichem Maße poetische Elemente. [...] Die Naturwissenschaft kann und soll popularisirt werden”(cited in Schweikert 1979, 983).
- 11.
“einen Bogen, der über die Naturvorstellungen des Mittelalters handelt” (Forschungsbibliothek Gotha (FB-Gotha), Laßwitz papers, Postcard from Dilthey to Laßwitz, February 15, 1883, Chart. B 1963, Bl. 54).
- 12.
See FB-Gotha, Laßwitz papers, Letter from Dilthey to Laßwitz, December 1888, Chart. B 1962a, Bl. 156.
- 13.
Between 1890 and 1894 Dilthey at least nominated Laßwitz for chairs in philosophy at the universities of Breslau, Bonn and Würzburg FB-Gotha, Laßwitz papers, Letter from Dilthey to Laßwitz, April 2, 1890, Chart B 1962a, Bl. 158f.; Postcard from Dilthey to Laßwitz, without date, Chart B 1962a, Bl. 160; Letter from Dilthey to Laßwitz, May 2, 1894, Chart B 1962a, Bl. 161f.).
- 14.
“Sie werden meinen, die Arbeit, den Kantischen Text kritisch herzustellen, sei objektiv für die Wissenschaft ein größerer Wert als eigne systematische Produktion. Das bestreite ich nicht. Aber das können andre besser als ich; es muß sich eben jeder fragen, wozu er sich berufen fühlt” FB-Gotha, Laßwitz papers, Letter from Laßwitz to Dilthey [draft], November 28[?], 1901, Chart. B 1962a, Bl. 154).
- 15.
“Besonderen Dank schulde ich Ihnen daß Sie als alter Schüler und Freund, aus Ihrem Verständniße heraus meinen schwer zugänglichen Arbeiten freundlich die Wege bahnen” FB-Gotha, Laßwitz papers, Letter from Dilthey to Laßwitz, December 1888, Chart. B 1962a, Bl. 156f.).
- 16.
“Von den verschiedenen Gebieten der Aesthetik scheint die Poetik, die Theorie der Dichtkunst, die beste Aussicht zu haben, auf jenen Standpunkt einer ursächlich erklärenden Wissenschaft geführt zu werden. [...] So verspricht die Poetik von allen Geisteswissenschaften der kausalen Behandlung den nächsten Erfolg” (Laßwitz 1887b, 537).
- 17.
“Lebensformen der Poesie” (Dilthey [1887] 1994, 130).
- 18.
“Kunstlehre des Verstehens schriftlich fixierter Lebensäußerungen” (Dilthey [1900] 1990, 332f.).
- 19.
“In den bisherigen Entwicklungen herrschte die Psychologie vor. Nachdem nun eine Grundlegung der Poetik gewonnen ist, ändert sich die Methode. Die literarhistorische Empirie hat jetzt die Führung. Sie muß dem Geiste der modernen Forschung entsprechend, das ganze Gebiet der Dichtung umfassen und gerade bei den Naturvölkern die elementaren Gebilde aufsuchen” (Dilthey [1887] 1994, 197).
- 20.
“So viel die Poetik den beiden älteren Methoden verdankt [...]: sie muß den entscheidenden Schritt tun, eine moderne Wissenschaft zu werden; sie muß die hervorbringenden Faktoren erkennen, ihr Wirken unter wechselnden Bedingungen studieren und vermittels dieser Kausalerkenntnis ihre praktischen Aufgaben lösen. Die Erkenntnis der Technik [des Dichters, S. Az.] gründet sich auf eine Kausalbetrachtung, welche die Zusammensetzung der poetischen Gebilde und Formen nicht nur beschreibt, sondern wirklich erklärt” (Dilthey [1887] 1994, 201).
- 21.
In his study on Dilthey, Rudolf Makkreel describes the essay on poetics as a continuation and elaboration of the “Einleitung”. In his view, there is no contradiction, because poetics as well as Geisteswissenschaften were supposed to offer a different kind of explanation than science. He outlines the relation between Dilthey’s poetics and his work on descriptive and explanatory psychology (see Makkreel 1991). On Dilthey’s critique of explanatory psychology and the importance of his critique for his concept of understanding, see Feest (2007).
- 22.
“Daß in manchen Menschen Forscher und Dichter vereint sind, ist keine Lösung des Problems, sondern es ist eben das Problem selbst, wie dieses Zusammen der beiden entgegengesetzten Interessen der Menschheit in der Menschennatur sich begründe. Eine Confusion beider Standpunkte findet sich in manchen populären Naturdarstellungen in bedauerlicher Weise” (Laßwitz 1887a, 278f.).
- 23.
“Natur wird vom Menschen erlebt und sie wird vom Menschen gedacht. [...] Sehen wir mit dem Auge des Forschers, so sehen wir die objective Ordnung in der Welt; sehen wir mit dem Auge des Künstlers, so fühlen wir die subjektive Ordnung unseres freien Ich. Daß wir beide Fähigkeiten besitzen, ist kein Widerspruch, sondern die Bedingung unseres Daseins [...]” (Laßwitz 1887a, 288).
- 24.
The book was published in 1896 but in the preface Laßwitz states that he had already finished writing it in 1893 (see Laßwitz 1896a, VI).
- 25.
“Fechner selbst hat den Weg zu Kant nicht gefunden. [...] Für die kritische Grundlegung des psychophysischen Parallelismus Fechners, ebenso wie für seine Abgrenzung von Wissenschaft und Glauben ist es zu bedauern, daß Fechner die mächtigen Hilfsmittel nicht ausgiebiger benutzt hat, welche er bei Kant hätte finden können” (Laßwitz 1896a, 194).
- 26.
“Denn wenn wir die schöpferischen Kräfte in unserem Ich erforschen, welche den Weltinhalt unserer Erfahrung erzeugen, so lernen wir eben damit die Gestaltungsarten der Wirklichkeit kennen. Wir verstehen wie alles Wirkliche selbst in Beziehungen des Bewußtseins besteht, wie auf der einen Seite Natur, auf der anderen Kunst als Resultate der Geistes- und Gemütsarbeit entspringen” (Laßwitz 1887b, 536).
- 27.
“[D]as leichte Spiel gewinnt einen Sinn gleich erstem Vorstecken tastender Geistesfühler in ein Gebiet, das der nächste Tag vielleicht schon erobert sein läßt: wie das Kindermärchen der erwachenden Moral, so schreitet das Forschermärchen der Erkenntniß voraus in einem Zwange, der weit seinen Willen überragt” (Bölsche 1891, 199).
- 28.
“So sei Wissenschaft und Kunst streng in ihren Methoden getrennt, aber die Persönlichkeit kenne beide und erlebe sie beide; aus unreinen Elementen gibt es keine reine Mischung. Das ist mein Leitfaden. Deswegen kann ich ‘wissenschaftliche’ Märchen schreiben, d.h. nur wissenschaftliche Stoffe in poetischer Form behandeln, aber nicht um Erkenntnis zu erzeugen, sondern um Kunstwerke, so gut man’s eben kann, zu schaffen” (Lindau 1919, 54).
- 29.
“Wir lehren die Echsen das Gebot, ihr Mark anzuhäufen, damit sie stark werden, an dem einen Ende des Rückens, aber wir lehren sie das Falsche. [...] Dadurch werden sie die Sklaven dessen, der klug ist. Sie haben den Mittelpunkt des Lebens am falschen Ende. Hätten sie diese Anhäufung des Markes am oberen Ende des Rückens, über dem Halse, in ihrem Kopfe, so würden sie klug werden, so würden sie denken können. Dort im Kopf, wo Augen und Ohren sind, da muß alle Macht des Lebens zusammenlaufen, da muß sich vereinigen, was in der Welt vorgeht. Und wenn dort die Fülle des Markes liegt, die Gehirn heißt, so sammelt sich an, was wir erfahren[.]”(Laßwitz 1902, 233).
- 30.
Concerning Laßwitz’s position towards contemporary evolutionary theories and his preference for Neolamarckism, see Szukaj 1996, 145-155.
- 31.
The German Monistenbund was the most important society for promoting monist thinking. Similar organisations soon were founded in the USA. Paul Carus who in 1890 was the first editor of the American philosophical journal “The Monist” played an important role in this transfer of monism from Germany to America. Even though the Monist Movement was very much involved in the popularization of science, this aspect will not be discussed in detail in this paper. For a general overview of monism, the activities of the Monistenbund and Paul Carus, see Ziche 2000 and Weber 2000.
- 32.
See Laßwitz’s chapter on energy (“Energie”) in Laßwitz ([1900] 1908, 101-113). The volume was first published in 1900, that is to say during the period in which Laßwitz had been working on “Homchen”. Already in 1892 Laßwitz addressed several letters to Ostwald in order to learn more about his Energetik, see Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (ABBAW), Ostwald papers, Letter from Laßwitz to Ostwald, April 9, 1892, 1720, 73/1; Letter from Laßwitz to Ostwald, April 21, 1892, 1720, 73/2; Letter from Laßwitz to Ostwald, September 18, 1892, 1720, 73/7.
- 33.
“Nämlich - wie soll ich sagen - ihr Beuteltiere müßt über euch hinauswachsen, ihr müßt etwas Höheres werden - mit einem Worte: Ihr müßt den Über-Beutler züchten! [...] Warum werdet ihr keine Herrenseelen? Weil ihr den Beutel habt! [...] Fort mit dem Beutel! sag’ ich” (Laßwitz 1902, 158).
- 34.
“Es sah einen kleinen, weiß gebleichten Schädel, der lag weich gebettet unter einem durchsichtigen Deckel. Und eine Stimme sprach: Das ist der Schädel eines kleinen Beuteltiers, eines unsrer direkten Vorfahren, gefunden unter ganz merkwürdigen Umständen, [...] in einer dünnen fossilen Aschenschicht. Rings eruptives Gestein. Es ist nicht zu erklären, wie er dahin kam, aber er ist da. Welch eine lange Ahnenreihe noch von ihm bis zu uns! Und doch in ihm schon lebendig das Gesetz der Bildung, in ihm schon die Einheit der Kräfte, die zu uns heraufführt!” (Laßwitz 1902, 262f.).
- 35.
“Tierische Ahnenreihe oder Vorfahrenkette des Menschen”, see Haeckel ([1868] 1924, vol. 2, 360-371).
- 36.
“Die drei Unterklassen der Säugetiere stehen derart im Zusammenhang, daß die niederen Beuteltiere (Prodelphia) sowohl in anatomischer, als auch in ontogenetischer und phylogenetischer Beziehung den unmittelbaren Übergang zwischen den Monotremen und Plazentaltieren vermitteln. Daher müssen sich auch Vorfahren des Menschen unter jenen Beuteltieren befunden haben” (Haeckel [1868] 1924, vol. 2, 368).
- 37.
“Im ganzen ist wohl kaum der hundertste Teil der gesamten Erdoberfläche gründlich paläontologisch erforscht. wir können daher wohl hoffen, bei weiterer Ausbreitung der geologischen Untersuchungen, denen namentlich die Anlage von Eisenbahnen und Bergwerken sehr zu Hilfe kommen wird, noch einen großen Teil wichtiger Versteinerungen aufzufinden” (Haeckel [1868] 1924, vol. 2, 24).
- 38.
“Zu wem mochte jene Stimme gesprochen haben? Wohl schon zu den klugen, guten Tieren, die da kommen sollten, denn Homchen hatte vieles davon nicht verstanden. Aber einiges hatte es schon herausgehört, was es selbst schon erlebt und gedacht hatte; und das gab ihm Licht im Dunkel [...]” (Laßwitz 1902, 273).
- 39.
“Gerade je mehr der Forscher und Techniker von allem Gefühlsmäßigen abstrahieren muß, um die Natur als das Gesetzliche kühl und verstandesmäßig vor sich zu haben, umsomehr entsteht beim Publikum das Verlangen und dem Dichter die Aufgabe, die neue objektive Macht wieder im subjektiven Gefühle sich anzueignen. Es gilt, das neue Naturgefühl persönlich zu gestalten. [...] Und darin eröffnet sich ein ungeheures Feld für das wissenschaftliche Märchen, eine echt künstlerische Aufgabe, wenn anders es Aufgabe der Kunst ist, vor unseren Augen eine neue und höhere Welt entstehen zu lassen. Wenn dabei die intellektuelle Seite des Menschen zu ihrem Rechte kommt, so ist dies um so besser; denn sie ist ja an sich wesentlich und um so mächtiger, je höher der Bildungszustand eines Volkes ist” (Laßwitz [1900] 1908, 440f.).
- 40.
“Und nur sofern philosophisches Denken wirkt, hat es ein Recht, zu existieren” (Dilthey [1887] 1994, 116).
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