Auszug
Wie bei allen Selbstbeschreibungsversuchen von Gesellschaften gibt es eine Konkurrenz von Vorschlägen bzw. eine Skala von Varianten. Entsprechend leben wir, je nach den verschiedenen semantischen Manövern, in einer Informations- und Kommunikationsgesellschaft, in einer Risikooder Erlebnisgesellschaft, in einer reflexiven Moderne oder in der Postmoderne. Längst haben wir uns abgewöhnt, von dem in der Regel verbissen geführten Streit der Experten eine erschöpfende Definition solcher Begriffe zu erwarten. Davon unbeschadet bleibt die Erfahrung, dass jeder dieser Begriffe offensichtlich trotz aller Defmitionsdefizite eine wichtige Facette gegenwärtiger Gesellschaften verdeutlicht, weshalb solche Begriffe zum Anlass genommen werden können, bei Definitionsversuchen eine bestimmte Beobachtungsperspektive auszuprobieren – „kultürlich“ im deutlichen Bewusstsein der Kontingenz solcher Versuche: Satyrspiele also, keine „Großen Erzählungen“ – diese Lektion haben wir ja alle gelernt.
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Literatur
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Schmidt, S.J. (2007). Moderne(n) und Postmoderne(n): Satyrspiele des Beobachters. In: Magerski, C., Savage, R., Weller, C. (eds) Moderne begreifen. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9676-9_5
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