Auszug
Ein Ost - West - Vergleich muss mehr als fünfzehn Jahre nach der „Wende” begründet werden. Inzwischen sind die Rahmenpläne der Fächer im Osten westdeutschen Standards angepasst, die Ausbildung der Lehrpersonen an den pädagogischen Hochschulen und Universitäten angeglichen und die Schulstrukturen des dreigliedrigen Schulsystems in den Neuen Bundesländern flächendeckend eingeführt. Dabei erscheint das deutsche Bildungswesen auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse, die u. a. im Rahmen der „Programme for International Student Assessment” (PISA) erhoben wurden, reformbedürftig (vgl. Händle u. a. 1998, Milhoffer 2002). In dieser Untersuchung, die 2000 erstmals und 2003 vergleichend durchgeführt wurde, zeigen sich Schulsysteme, die den Schulstrukturen der DDR ähnlich sind, wie z. B. in England und Finnland (vgl. Prenzel u. a. 2002, 2005) als leistungsstärker. Bereits lange vor der gesellschaftlichen Wende konstatierte Anweiler, einer der führenden Ost-Forscher der alten BRD: „Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass in der DDR die Bildungschancen für Kinder aus der Industriearbeiterschaft und - in geringerem Maße - aus der ländlichen Bevölkerung (Genossenschaftsbauern) im Vergleich zu den entsprechenden Schichten in der BRD besser sind” (Anweiler 1967, vgl. dazu auch Husén u. a. 1968). Auseinandersetzungen mit Bildungs- und Unterrichtskonzepten der DDR sind aber aktuell weder im Osten noch im Westen opportun (vgl. Händle u. a. 1998). Hier setzt die vorliegende Arbeit an, indem sie den Diskurs beider Traditionen wach zu halten und zu intensivieren beabsichtigt.
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(2006). Voraussetzungen. In: Schule und Sachunterricht in Ost- und Westdeutschland. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9673-8_1
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