Zusammenfassung
Wie im vorhergehenden Kapitel ausführlich erläutert, ist es bei Baudenkmalen nicht immer vertretbar, die Gebäudehülle energetisch entscheidend zu verbessern, da es gilt, den Charakter und das Erscheinungsbild des Gebäudes weitestgehend zu erhalten. Dies befreit den Planer selbstverständlich nicht davon, das Mögliche umzusetzen und weitere, innovative Lösungen zur Energieeinsparung zu finden. Die energetischen Bilanzierungsverfahren, auf die die EnEV verweist und die in Kapitel 4 eingehend behandelt werden, beurteilen die Energieeffizienz eines Gebäudes anhand des Jahres-Primärenergiebedarfs. Die energetische Bewertung eines Gebäudes wird nicht ausschließlich durch den Heizwärmebedarf und damit im Wesentlichen durch die Gebäudehülle bestimmt, sondern auch darüber, auf welche Weise der Energiebedarf gedeckt wird. Einen entscheidenden Einfluss hat dabei der Primärenergiefaktor f p . Er ist ein Indikator für die Umweltrelevanz der eingesetzten Energie. Wird der gesamte Energiebedarf eines Gebäudes über Umweltenergie gedeckt f p = 0,0), so wird der Jahres- Primärenergiebedarf des entsprechenden Gebäudes zu null. Konsequenterweise müsste man bei der Beurteilung von Gebäuden nicht von Energieeffizienz, sondern von energetischer Umweltrelevanz sprechen. Hierin besteht eine große Chance für die energetische Sanierung von Baudenkmalen. So sollte bei der energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden ein Hauptaugenmerk auf einer innovativen Gebäudetechnik liegen, um damit energetische Defizite der Gebäudehülle zu kompensieren. Werden nicht erneuerbare Energiequellen eingesetzt, so ist die Erzeuger-Aufwandszahl e g ein wesentlicher Einflussfaktor. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen eingesetzter Endenergie zu abgegebener Nutzwärme eines Wärmeerzeugers. Sie ist somit ein Kennwert dafür, wie effizient der Wärmeerzeuger die im Energieträger gespeicherte Energie ausnutzt. Damit die erzeugte Nutzwärme möglichst verlustfrei den Verbraucher erreicht, müssen die Verluste bei der Wärmespeicherung, -verteilung und −übergabe auf ein Minimum reduziert werden. Schon durch diese kurze Einführung wird deutlich, welche Bedeutung die Anlagentechnik auf die energetische Bewertung eines Gebäudes hat. Sie ist ein wesentlicher Einflussfaktor, der bei jeglichen Sanierungsüberlegungen mit einbezogen werden muss.
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Learn about institutional subscriptionsWeiterführende Literatur
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Weller, B., Fahrion, MS., Jakubetz, S. (2012). Gebäudetechnik. In: Denkmal und Energie. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8348-8205-9_7
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