Zusammenfassung
Introspektiv wird unser Erleben am stärksten durch die Wahrnehmung der äußeren Welt be — stimmt. Alle physikalischen änderungen, die über unsere Sinnesorgane zugänglich sind — die Augen, die Ohren, die Haut, die Nase und die Zunge —, bilden mehr oder weniger deutlich die Inhalte unseres momentanen Bewusstseins. Und dabei dominieren unter den vielen Sinneseindrücken, die auf uns einströmen, ganz besonders die visuellen. Wir sehen mit scheinbar fotografischer Genauigkeit die Umwelt, so als würde sie auf eine imaginäre innere Leinwand projiziert. Aber dieser subjektive Eindruck täuscht. In Wirklichkeit passiert in unserem Nervensystem etwas ganz anderes. Unsere Augen agieren nicht wie eine sich bewegende Stereokamera, die ein dreidimensionales Bild unserer Umwelt aufnimmt und dann auf einen inneren Monitor projiziert. Schon die Metapher ist falsch, denn wer soll sich den Monitor anschauen? Da müsste man ja annehmen, in unserem Gehirn „säße“ jemand, unser eigentliches „Ich“, und dieses würde sich die hineinprojizierte Welt anschauen.
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© 2011 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg
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Rösler, F. (2011). Wahrnehmung. In: Psychophysiologie der Kognition. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2599-7_3
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Publisher Name: Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
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