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Gliederung und Aufgaben der Geobotanik

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Zusamenfassung

Die Geobotanik beschäftigt sich als Teildisziplin der Botanik (Grisebach 1866) mit dem Vorkommen und der Verbreitung der Pflanzen im geographischen Raum und mit der Dynamik dieses Vorkommens im Laufe der Zeit. Eine umfangreiche Teilaufgabe in diesem Programm ist die Dokumentation, Beschreibung und Abstraktion der differenzierten Vorkommensweisen der Pflanzen auf der Erde sowie der Evolutionsdynamik, die zu der gegenwärtig vorfindbaren Situation geführt hat. Die Feststellung der aktuellen Verbreitung der Pflanzensippen führt zu Fragen nach den Ursachen für das unterschiedliche Vorkommen der einzelnen Arten und für ihr Zusammentreten zu charakteristischen Pflanzenvergesellschaftungen. Es lassen sich dabei korrelative Beziehungen zwischen den Eigenheiten der einzelnen Lebensräume und dem Vorkommen der einzelnen Pflanzensippen in ihnen finden. Bei experimenteller Analyse der funktionellen Eigenschaften der Arten und bei einer Quantifizierung der Parameter ihres Lebensraumes können ursächliche Beziehungen erkannt werden zwischen den Umweltbedingungen und der spezifischen Leistungsfähigkeit der Arten. Dieser letztgenannte, mehr kausalanalytische Ansatz der Untersuchungen und der Befunde zum Vorkommen von Pflanzen wird oft mit dem Begriff „Ökologie“ bezeichnet und dem Gesamtgebiet der Geobotanik untergeordnet, manchmal auch damit mehr oder minder synonym gesetzt. Alternativ wird unter „Geobotanik“ mitunter nur die Beschreibung und Strukturierung des regionalen oder großräumigen Vorkommens der Einzelsippe und des charakteristischen Zusammentretens einer Vielzahl von Einzelsippen zu Vegetationseinheiten verstanden und der experimentell-kausalanalytisch orientierten Ökologie gegenübergestellt. Ein beide Vorgehensweisen umfassender Überbegriff fehlt in diesem Fall. Prinzipiell lassen sich allerdings die Teilgebiete und methodischen Vorgehensweisen infolge der komplexen Natur des Forschungsgegenstandes nicht strikt voneinander trennen. Deshalb ist „Geobotanik“ als dem Dachbegriff für die Gesamtdisziplin der Vorzug zu geben, worunter dann der deskriptive und der kausalanalytische Ansatz integriert sind. Unter diesem Oberbegriff beschäftigen sich sodann „Vegetations- und Arealkunde“ hauptsächlich mit der Dokumentation und Typisierung der Pflanzenverbreitung auf der Erde, „Ökologie“ mit der Beschreibung und Kausalanalyse der Wechselbeziehungen zwischen der Pflanze bzw. der Pflanzengemeinschaft und dem jeweiligen Lebensraum.

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Frey, W., Lösch, R. (2010). Gliederung und Aufgaben der Geobotanik. In: Geobotanik. Spektrum Akademischer Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2336-8_1

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