Auszug
Die interaktiven Aspekte Neuer Medien schaffen ein neues erzählerisches Potenzial. Durch die wiedererwachte Lust am Erzählen gewinnen in der Medienkunst dramaturgische Betrachtungen zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Werke bedienen sich narrativer Techniken aus Film, Theater, Literatur und (Computer-) Spiel, sprengen aber bewusst die Grenzen gewohnter Erzählweisen. Interaktive Narration — oft als Widerspruch in sich bezeichnet — stellt für die Autorinnen und Autoren eine grosse Herausforderung dar: Möglichkeiten und Erwartungen kollidieren mit traditionellen Vorstellungen und systembedingten Grenzen; Autorenkontrolle und Userfreiheit stehen in einer fragilen Balance. Das Forschungsprojekt „Dramaturgie in der interaktiven Medienkunst“ von Roland Unterweger und Andrea Gsell untersucht dieses Spannungsfeld zwischen Anspruch und Unmöglichkeit mit dem Ziel, praktische Hilfestellungen für die Konstruktion und Analyse interaktiv-narrativer Werke zur Verfügung zu stellen. Im Forschungsfokus steht die epische Erzählform, die gegenüber der heute dominierenden dramatischen Form eine veränderte, gestärkte Position zu beziehen scheint. Bei interaktiven Geschichten ist oft der Weg das Ziel: eine Reise durch unbekannte, faszinierende Erzählräume.
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Unterweger, R., Gsell, A. (2007). Dramaturgie in der interaktiven Medienkunst. In: Müller, A.M. (eds) 4Kurt. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8489-0_14
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