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In der Motorwagen-Ausstellung Berlin 1899

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Part of the book series: Bauwelt Fundamente ((BF,volume 137))

Zusammenfassung

Das Droschkenpferd wollte nicht vorwärts, es schien zu ahnen, daß es zu einer verhängnisvollen Stelle fahren sollte, zur Ausstellung der künstlichen Pferde. Denn was ist der Motorwagen anders als ein technischer Ersatz des Pferdes? Als die Eisenbahnen aufkamen, hieß es auch schon, die Pferde würden sterben müssen, damals aber war der Schreck ein blinder Schreck. Wir haben heute mehr und bessere Pferde als vor 60 Jahren. Der Lokomotivenverkehr nahm zwar dem Pferde die Ferntransporte von Menschen und Lasten, gab ihm aber dafür eine ungeahnt steigenden Lokalverkehr vom Bahnhof of zur Arbeitsstelle, zum Lagerhaus, zur Wohnung. Unsere Pferde sind etwas begrenzter in ihrer Tätigkeitsphäre, aber sie existieren doch noch. Nun aber kommt ein Angriff, der nicht so gelinde ablaufen wird. Der Motor übernimmt den Straßenverkehr überall da, wo gute Straßen vorhanden sind. ER ist viel anspruchsvoller in bezug auf den Zustand der Wege als das Pferd. Dort also, wo die Wege gering sind und gering bleiben, und das ist in einem großen Teil des landwirtschaftlichen Verkehrs, wird das Pferd nichts zu leiden haben. Aber freilich die Heerstraßen und die Straßen der Großstädte gehen zum Motorwagen über. Das ist der Eindruck der jetzigen Ausstellung. Der Motor ist soweit, daß er konkurrenzfähig ist. Er erobert das Luxusgefährt, die Droschke, den Omnibus und den städtischen Lastwagen.

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© 2007 Birkhäuser Verlag AG

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Naumann, F. (2007). In der Motorwagen-Ausstellung Berlin 1899. In: Austellungsbriefe Berlin/Paris/Dresden/Düsseldorf 1896–1906. Bauwelt Fundamente, vol 137. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-7643-8356-5_5

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