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Sozialgesetze und Idealtypen

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Zusammenfassung

Durch die prinzipiellen Überlegungen, die wir im ersten Teile und in den vorangegangenen Kapiteln des zweiten Teils dieser Arbeit angestellt haben, wurden die wesentlichen Mißverständnisse im Methodenstreit hinsichtlich des Charakters der sozialwissenschaftlichen Gesetze aufgeklärt und damit insbesondere die Unzulänglichkeit der scharf antithetischen Formulierungen betreffend das Verhältnis von Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften dargetan. Wir wollen die wichtigsten Ergebnisse dieser Untersuchungen kurz zusammenfassen:

  1. 1.

    Es besteht weder in den Naturwissenschaften noch in den Sozialwissenschaften ein übergangsloser Gegensatz zwischen exakten Gesetzen und bloßen Regeln oder Tendenzen. Was im besonderen die mathematische Methode anbelangt, so verbürgt ihre „interne Exaktheit“ nicht die „empirische Exaktheit“ der mathematisch formulierten Sätze innerhalb der Erfahrungswelt.

  2. 2.

    Die Gesetze der Sozialwissenschaften wie überhaupt der Geistes-wissenschaften unterscheiden sich dadurch von den Gesetzen der Naturwissenschaften, daß in ihnen innere Erfahrung thematisch wird. Die „Verstehensgesetze“ der Sozialwissenschaften sind aber, wie sich besonders deutlich bei der Analyse des zweckrationalen Verstehens zeigt, nicht unabhängig von den Gesetzen des außenweltlichen Geschehens.

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Anmerkungen

  1. Vgl. Kaufmann, „Soziale Kollektiva“, S. 299.

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  2. „Die,Objektivität’ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis“ in „Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre“, S. 146–214, S. 191.

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  3. „Wirtschaft und Gesellschaft“, a. a. O., S. 5.

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  4. ibd. S. 5.

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  5. ibd. S. 9 f.

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  6. ibd. S. 10.

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  7. Vgl. etwa Pfister, „Entwicklung zum Idealtypus“, Tübingen 1928.

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  8. Vgl. „Aufbau“, S. 202.

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  9. „Wirtschaft und Gesellschaft“, S. 10.

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  10. Es ist hinreichend, daß der Idealtypus eine Motivationskomponente des Handelns bestimmt, soferne hinreichende Anhaltspunkte für die Erkenntnis der anderen Komponenten und der Art der Verknüpfung sämtlicher relevanter Komponenten von anderen Überlegungen her gewonnen werden können. Vgl. oben S. 229 f.

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  11. Vgl. insbesondere seinen schon genannten Aufsatz, „Der Sinn der,Wertfreiheit’ der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften.

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  12. Vgl. hiezu Morgenstern, „Vollkommene Voraussicht und wirtschaftliches Gleichgewicht“, Ztschr. f. Natök., Bd. VI., S. 337–357.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Kaufmann, F. (1936). Sozialgesetze und Idealtypen. In: Methodenlehre der Sozialwissenschaften. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6001-5_15

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