Zusammenfassung
Die beherrschende Stellung in der Kinderheilkunde nimmt das Ernährungsproblem ein. Der Säugling braucht eine besondere Nahrung und eine ihm angepaßte Ernährungstechnik. Auch noch so große Fortschritte in der künstlichen Ernährung haben die Tatsache nicht umzustürzen vermocht, daß die Frauenmilch die einzig physiologisch allen Ansprüchen genügende Nahrung des Säuglings darstellt. Doch hat auch die künstliche Ernährung heutzutage Resultate zu verzeichnen, welche nicht mehr allzu weit hinter den Erfolgen des Stillens an der Brust zurückstehen. Wohl auf keinem anderen Gebiet zeigen sich so rasch und eindringlich die schweren Störungen, welche auf eine fehlerhafte Ernährung zurückzuführen sind. Anderseits lassen sich diese Ernährungsstörungen der Säuglinge durch Nahrungsänderungen erfolgreich beheben, sofern sie nicht zu weit fortgeschritten sind. Der Kinderarzt bezieht seine Heilmittel für die frühen Altersstufen vorwiegend aus der Küche, nicht aus der Apotheke. Die Diätetik des gesunden und besonders des kranken Säuglings ist auf das feinste ausgebaut. Die Säuglingssterblichkeit war noch um die Jahrhundertwende eine erschreckend große. Bessau gibt an, daß zu dieser Zeit in Deutschland jährlich 400000 Säuglinge zugrunde gingen. Jahr für Jahr wurde eine Großstadt, wie wir sie in der Schweiz gar nicht besitzen, ausgetilgt. Die hauptsächlichste Todesursache bildeten die Ernährungsstörungen. Jedes vierte neugeborene Kind hatte die betrübliche Aussicht, an Ernährungsfehlern zugrunde zu gehen.
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Glanzmann, E. (1949). Aufgaben und Ziele der Kinderheilkunde. In: Einführung in die Kinderheilkunde. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3548-8_1
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