Zusammenfassung
Architektur operiert im Wesen mit der Fassung von Raum. Baukunst ist „raumgefasster Zeitwillen“, stellt Mies van der Rohe dazu fest. Die Fassung des Raumes formt und kostet gleichermaßen Raum. „Durch diesen Eingriff in den Raum und dessen Änderung wird eine scheinbare Trennung in Innen- und Außenraum geschaffen, und tatsächlich wird der Raum durch diese vorgenommene bauliche Grenze zu etwas Fassbarem, zu etwas, das sich messen, aufteilen und addieren lässt“, stimmt Christian Norberg-Schulz in seiner Architekturtheorie zu. Der durch Wände, Decken, Dächer vereinnahmte, architektonische Raum steht somit nicht mehr als Außen- und Freiraum zur Verfügung. Hendrik Petrus Berlage erklärte, „dass die Architektur die Kunst der Raumumschließung ist“. Durch Architektur wird Raum um- und erschlossen und der Umgebung entzogen. Raum ist somit „durch und durch politisch, ein Konstrukt, das unaufhörlich produziert und gebraucht wird, von verschiedenen Ansprüchen durchzogen und beansprucht ist und diesen zu einer Form und einem Abbild verhilft“. Auf Kosten des Raumes entsteht Architektur.
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© 2010 Springer-Verlag/Wien
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Berthold, M. (2010). Einleitung. In: Architektur kostet Raum. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0226-8_1
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