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Wieviele Gegensätze? Vergeschlechtlichte Sexualität

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Book cover Gender-Paradoxien

Part of the book series: Reihe Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 15))

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Zusammenfassung

In den 1950er Jahren teilte Alfred Kinsey die von ihm befragten Personen anhand einer siebenteiligen Skala ein, nach der Heterosexualität und Homosexualität als ein Kontinuum verstanden wurden, das von Sexualakten ausschließlich zwischen Mann und Frau zu Sexualakten ausschließlich zwischen Mann und Mann bezwiehungsweise Frau und Frau reichte. Revolutionär für die damalige Zeit war, daß sich ein signifikanter Prozentsatz der Amerikaner laut Kinseys Statistiken in den mittleren Bereichen der Skala bewegten: Sie hatten sowohl heterosexuellen als auch homosexuellen Sex praktiziert. Problematisch waren die Eindimensionalität der Skala und die Tatsache, daß nur die einzelnen Sexualakte gezählt wurden, was eine Messung ihrer jeweiligen historischen, sozialen, kulturellen oder persönlichen Bedeutung unmöglich machte (McWhirter, Sanders und Reinisch 1990). Die Römer zum Beispiel hätten zur Einteilung der Menschen eine völlig andere Skala verwendet, nämlich eine, die nicht von den Sexualpraktiken als solchen ausginge, sondern von der Macht, die sie repräsentieren: „Penetration und Macht waren mit den Vorrechten der herrschenden männlichen Elite verknüpft — diesen aber lag die Polarität von Herrschaft und Unterordnung zugrunde und nicht die Polarität von homosexuell und heterosexuell. Die von einem Angehörigen einer mächtigeren Gruppe an einer Person aus einer weniger mächtigen Gruppe vollzogene Penetration wurde allgemein akzeptiert“ (Boswell 1990a, 17).

Sie haben Sex von Finger zu Finger. Sie haben Sex von Bauch zu Bauch. Sie haben Sex von Geschlechtsknospe zu Geschlechtsknospe.... Zwischen diesen Geschöpfen kann sich der Sex frei entfalten, nämlich zwischen wirklichen Individuen — nicht zwischen Vertretern einer Kategorie; einen sex nämlich, dem man anzugehören hätte, gibt es nicht. Sie haben Sex; sie haben nicht: einen sex. Man stelle sich solch ein Leben vor.

— John Stoltenberg (1990, 27)

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Literatur

  1. Diese Theorien der Sexualität, bei denen die Mutter-Vater-Kind-Triade im Mittelpunkt steht, wurden von Freud ([1905] 1962) entwickelt. Bei den späteren Theorien der Objektbeziehungen tritt mehr als bei Freud die Bedeutung der Mutter-Tochter-und Mutter-SohnBindung bei der Entwicklung von emotionalen, nicht bloß sexuellen Beziehungen in den Vordergrund. Zur feministischen Beschäftigung mit den psychoanalytischen Theorien von Sexualität und Gefühlen, siehe Benjamin 1988; J. Butler 1990; Chodorow 1989; Flax 1990; Gallop 1982; L. J. Kaplan 1991; Mitchell 1975; Mitchell und Rose 1985.

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  11. Die Physiologie der weiblichen und männlichen Sexualität wurde zum erstenmal von Masters und Johnson 1966 erforscht; siehe auch Sherfey 1972.

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  12. Grimm kommt auf fünfundvierzig unterschiedliche Typen von erotischen und nichterotischen, komplementären und spiegelbildlichen Beziehungen (1987, Tabellen 1–3, 74–76).

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  15. Man kann sich fragen, ob nicht allmählich Bisexualität als sexuelle Orientierung anerkannt wird.

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  22. Fee 1989; S. L. Gilman 1988; Luker 1975; Padgug 1989; Patton 1990; Treichler 1988. Die gleichen Auseinandersetzungen über Abstinenz, Kondomgebrauch und Sexualmoral, die heute aus Anlaß von Aids entbrannt sind, gab es Ende des neunzehnten Jahrhunderts anläßlich der Syphilis (McLaren 1978, 199–200). In beiden Fällen standen im Grunde eher moralische als pragmatische Fragen zur Debatte.

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  23. Lightfoot-Klein (1989) schätzt, daß 1980 die Zahl der in Afrika lebenden Frauen, die beschnitten worden waren, 94 Millionen betrug (31). Die Prozeduren gehen von der milden Form der Sunna (Entfernung der Vorhaut der Klitoris) über die abgewandelte Sunna (partielle oder totale Klitoridektomie) bis zur Infibulation oder pharaonischen Beschneidung; zu dieser gehören Klitoridektomie, Exzision der kleinen Schamlippen und der inneren Schichten der großen Schamlippen und Vemähung der Schnittwunden, damit sich eine Brücke von Narbengewebe über der Vagina bildet und nur eine so kleine Öffnung bleibt, daß die normale Blasenentleerung eine Viertelstunde dauert und sich das Menstruationsblut staut (siehe Beschreibung bei Lightfoot-Klein, 32–36).

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  24. Frauen jedoch, die nach der Geburt eines Kindes reinfibuliert werden, machen diesen Prozeß immer wieder durch. Dies wird adlat el rujal genannt (Beschneidung für Männer), weil es die sexuelle Lust der Männer steigern soll, nicht viel anders, als auch die enge Ver-

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  26. Ein Nebeneffekt dieses Wandels war, daß bei einer Vergewaltigung die Tatsache, daß die Frau geschwängert worden war, in der früheren Epoche als Beweis für ihr Einverständnis und die von ihr genossene Lust angesehen wurde; nach dem neunzehnten Jahrhundert konnte dieses Argument vor Gericht nicht mehr als Verteidigung gegen die Anschuldigung der Vergewaltigung benutzt werden (McLaren 1984, 27).

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  27. Als Ende des neunzehnten Jahrhunderts der Begriff heterosexuell erfunden wurde, war damit zunächst die abnorme, perverse oder nicht der Fortpflanzung dienende „Lust“ auf das andere Geschlecht gemeint. Zur psychoanalytischen Betrachtung von Emma Bovary, siehe L. J. Kaplan 1991, 201–236.

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  29. Kitzinger (1987, 90–109) weist darauf hin, daß die an Liebe und Romanze orientierte Darstellung des Lesbentums wie auch die Darstellung, nach der Frauen, die lesbisch werden, angeblich zu ihren wahren Gefühlen oder ihrem eigentlichen Selbst gefunden haben, die herrschende liberale Ideologie vom Vorrang des Privaten und Individuellen widerspiegeln, und daß diese Darstellungen die in den lesbischen Frauen verkörperte implizite Kritik an der Männerherrschaft entpolitisieren. Weston (1991, 21–49) bemerkt, daß in der unter Homosexuellen üblichen Rhetorik Verwandtschaft häufig biologisch und fortpflanzungsorientiert verdinglicht wird. Auch sie weist auf die Gefahren der Überbetonung des langfristigen Zusammenlebens von Paaren mit oder ohne Kinder als „Modell” für schwule und lesbische Beziehungen hin (195–213). Siehe auch Wittig 1980; 1981.

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  34. Siehe auch Cancian 1987, 69–102; L. B. Rubin 1983. Manche Frauen finden emotionalen Ersatz in Liebesromanen (Snitow 1983); andere suchen die Lösung für ihr Dilemma, nämlich „zuviel“ zu lieben, in Selbsthilfebüchern (Simonds 1992).

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  37. Schlagen in lesbischen Beziehungen folgt ähnlichen Mustern wie Schlagen in heterosexuellen Beziehungen (Hart 1986; Schilit u.a. 1991).

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  39. Gillespie (1989) meint, daß dem Begriff der Notwehr im angelsächsischen und amerikanischen Recht der Faimessgedanke von Männerkämpfen etwa bei Grenzauseinandersetzungen zugrunde liegt.

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  41. Im allgemeinen ist geprügelten Frauen weder vom Gesundheits-noch vom Rechtssystem viel Aufmersamkeit oder Schutz zuteil geworden; siehe Chaudhuri und Daly 1992; Ferraro 1989; Kurz 1987; Kurz und Stark 1988; Stark, Flitcraft und Frazier 1979; Warshaw 1989.

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  42. Der Sohn des Bruders des Vaters ist ein Parallelcousin; der Sohn der Schwester des Vaters ein Kreuzcousin. In anderen Gesellschaften sind die Geschwister der Mutter die Verwandtschaftsgruppe, über die man sich definiert.

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  43. Aus Untersuchungen in den Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland, Japan und Irland geht hervor, daß der Inzest zwischen Vätern oder Stiefvätern und Töchtern am häufigsten ist und daß in Fällen von Inzest mit Söhnen Väter und Mütter als Täter gleich häufig in Frage kommen (Herman 1981, 7–21). Siehe auch L. Gordon 1989, 204–249; D. E. H. Russell 1986; L. E. Walker 1988.

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  45. Richie (1992) stellte fest, daß Afroamerikanerinnen, die prügelnde Männer hatten und von denen manche als Kinder mißbraucht worden waren, sich in ihren Familien als „besondere Kinder“ gefühlt hatten.

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  46. Caputi 1987; Harlow 1991; Liz Kelly 1987; 1988; Sheffield 1987; Schneider 1991; Stanko 1990.

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  48. Ebenfalls nicht enthalten sind homosexuelle Vergewaltigungen unter Männern, die am häufigsten in Gefängnissen vorkommen, aber auch in denselben Situationen wie heterosexuelle Vergewaltigungen, nämlich als Demonstrationen von Macht (Stoltenberg 1991).

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  49. Zu erfolgreichen Überlebensstrategien, siehe Bart und O’Brien 1985; Scully 1990, 171182. Schreien und Krach schlagen, sich heftig und gemein wehren und wenn möglich davonlaufen, haben sich als erfolgreich für eine ohne schwerere Verletzungen abgehende Abwehr von Vergewaltigungen erwiesen.

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  50. Nach Ansicht von Roiphe (1993) ist die Definition von „date rape“ als jede Art ungewollter sexueller Beziehungen zwischen Personen, die sich kennen, zu weit gefaßt und beraubt die Frauen ihrer Handlungsfreiheit.

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  51. Soziale Desorganisation wurde anhand von geographischer Mobilität, Scheidung, Nichtzugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft, Ein-Eltern-Haushalten und dem Verhältnis von Touristen zu Einwohnern gemessen; gender-Ungleichheit anhand von ökonomischen, politischen und rechtlichen Indikatoren. Die Sexzeitschriften gehörten zur „weichen“ Pornographie, etwa Hustler, Penthouse und Playboy. Die fünf Staaten mit den höchsten Raten von angezeigten Vergewaltigungen auf 100.000 Einwohner in den Jahren 1980–82 waren Alaska mit 83,3; Nevada mit 64,5; Florida mit 55,5; Kalifornien mit 55,0; Washington mit 49,6. Die fünf Staaten mit den niedrigsten Raten waren Wisconsin mit 14,9; Iowa mit 13,4; Maine mit 13,0; South Dakota mit 11,8; North Dakota mit 9,3.

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  52. Diese Statistiken gelten für die Gefängnispopulation. In der Mehrheit der Vergewaltigungsfälle in den Vereinigten Staaten gehören Opfer und Vergewaltiger derselben Rasse an (Scully 1990, 145–149).

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  53. Chancer 1987; Martin und Hummer 1989; Sanday 1990.

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  54. Sexuelle Übergriffe waren bei amerikanischen Konferenzen, bei denen die meisten Teilnehmer Männer sind, gang und gäbe; siehe z.B. die Tailhook-Konferenz der Marinepiloten, bei der „Gruppen von Offizieren in Zivil plötzlich gewalttätig wurden, mit militärischer Präzision Banden von Betrunkenen organisierten, die völlig verängstigten Frauen Spießruten laufen ließen, ihre Brüste und Pobacken begrabschten und ihnen die Kleider vom Leibe rissen“ (Schmitt 1992). Am Ende wurden einige hochgestellten Admiräle zur Rechenschaft gezogen, nicht aber die Offiziere (N. Lewis 1993).

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  55. Ihre Sexualität war höchst komplex und umfaßte auch Beziehungen, die sie als lesbisch definierten, obwohl sie immer noch männliche Genitalien hatten (Bolin 1988, 161–173).

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Lorber, J. (1999). Wieviele Gegensätze? Vergeschlechtlichte Sexualität. In: Gender-Paradoxien. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 15. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10135-2_4

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