Zusammenfassung
Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Frage, wie eine Gesellschaft Erinnerungen organisiert, genauer, wie gesellschaft lich Erinnerungen ‚produziert‘ werden, also WIE (Prozess der Erinnerung) es zum WAS (Inhalt der Erinnerung) kommt. Am Beispiel der vielschichtigen und kontroversen Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit wird in einem ersten Schritt aufgezeigt, dass gesellschaft lich zunächst festgestellt wird, wie es war (staatlich organisierte Wahrheitsfi ndung in sogenannten Enquete- beziehungsweise Wahrheits-Kommissionen) und dann festgelegt wird, was erinnert werden soll (staatlich organisiertes Gedenken insbesondere in sogenannten Gedenkstättenkonzeptionen). Flankiert wird die Organisation von Erinnerungen durch die Berichterstattung in den Medien. Betrachtet man in einem zweiten Schritt den Inhalt dieser Erinnerungen, dann zeigt sich, dass gesellschaft lich zwischen relevanten und weniger beziehungsweise nichtrelevanten Erinnerungen unterschieden wird: Zwischen ‚(ver)öff entlich(t)er‘ und ‚privater‘, sprich ‚nichtveröff entlichter‘ Erinnerung bestehen damit potenziell Diskrepanzen. Folglich ist ‚Organisation von Erinnerungen‘ konfl ikthaft , was für den hier betrachteten Fall der DDR bereits vielfach herausgearbeitet wurde.
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Heß, P. (2016). Zur gesellschaftlichen Organisation von Erinnerungen. EineAnnäherung am Beispiel der kontroversen Debatten um dieAufarbeitung der DDR-Vergangenheit. In: Leonhard, N., Dimbath, O., Haag, H., Sebald, G. (eds) Organisation und Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11827-3_11
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